Der Juchzer war nicht echt
Das im März aus dem Nachlass erschienene Album "Out Among The Stars" kann man vergessen. Aber über "Johnny Cash At Folsom Prison" – zwei Konzerte, zwei Mal 1000 Häftlinge umringt von Wärtern mit Gewehren ... darüber kann man reden, sogar 46 Jahre nach dem 13. Jänner 1968 im kalifornischen Hochsicherheitsgefängnis.
Johnny-Cash-Biograf Michael Streissguth dokumentiert diesen Tag, das Vorher und Nachher, und er versucht, die Live-Platte endlich neben "Sgt. Pepper’s" von den Beatles und "Pet Sounds" der Beach Boys zu platzieren: als Meisterwerk der 1960er, das Cashs erste Wiedergeburt bedeutete (Nr. 2 folgte mit den American-Recordings) – und das ein lauter Protest gegen den mittelalterlichen US-Strafvollzug war.
... an dem sich allerdings nicht allzu viel geändert hat.
Klar war es vor allem Show, wenn man noch dazu bedenkt: Als Cash sang, er habe einen Mann in Reno erschossen, hört man einen Juchzer, der nicht von Häftlingen kam, sondern im Studio dazugeschnitten wurde.
Interessante Geschichte, durchaus auch für Hansi- Hinterseer-Fans.
KURIER-Wertung:
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