„Der ideale Mann“ in der Josefstadt: Auf der schiefen Ebene der Politik

„Der ideale Mann“ in der Josefstadt: Auf der schiefen Ebene der Politik
Oscar Wildes „Der ideale Mann“ als grelle Farce in der Josefstadt – mit einem fabelhaften Ensemble und einer fragwürdigen Regie.

Wer Erfolg hat, hat auch eine Leiche im Keller. Und wer sich auf das dünne Eis der Politik begibt, kommt an der Korruption fast nicht vorbei. Oscar Wilde wusste das schon 1894. So geht es in seiner sarkastischen Bestechungs- und Erpressungskomödie „Ein idealer Gatte“ um Macht und Machterhalt, Intrige und Verrat, Heuchelei und Erpressung. Die ins Heute transferierten Fassung von Elfriede Jelinek in der Josefstadt ist mit Anspielungen an die österreichische Realität gespickt, wo vorge-führt wurde: Über- Ehrgeiz kommt vor den Fall.

Die Hauptfigur Sir Robert Chiltern (Michael Dangl muss Vergleiche mit Michael Maertens in der Rolle 2011 im Akademietheater nicht scheuen) in diesem Kommentar zur Lage der Nation, in der einmal nicht die Unschuldsvermutung gilt, gibt vor, strenge Prinzipien zu haben. Aber sind die nicht opportun, hat er auch andere.

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