Der erste Eindruck vom neuen Rowling-Roman

Der erste Eindruck vom neuen Rowling-Roman
Joanne K. Rowlings erster Roman für Erwachsene, "Ein plötzlicher Todesfall", ist heute erschienen. Er hat eine Botschaft und vulgäre Ausdrücke, und er langweilt.

Der erste Eindruck: Kann man lesen; zur Not.

So wie Hunderte andere Neuerscheinungen, die Jahr für Jahr in der Bücherflut untergehen, weil sie nicht von der Harry Potter-Autorin stammen.

Seit Donnerstag, neun Uhr, darf "Ein plötzlicher Todesfall" nach wochenlanger Geheimnistuerei verkauft werden.

Eine Tragödie mit komischen Einschüben, die im fiktiven Ort Pagford spielt – angeblich dachte J. K. Rowling dabei an Tutshill bei Bristol, wo sie als Mädchen gelebt hatte.

Warum kommen keine Eulen?

Gleich stirbt Barry Fairbrother. 44 war er erst, ein bärtiger, kleiner Mann mit vier Kindern. Eine Ader im Gehirn war geplatzt.

Er war Gemeinderat (nicht Pfarrgemeinderat, wie fälschlich kolportiert worden war).

Hinter den roten Backsteinhäuschen und den Vorhängen mit Rosenmuster herrscht wenig Trauer.

Barry Fairbrother hatte sich nämlich um die Sozialsiedlung "Fields" am Stadtrand gekümmert. Um den Weiterbestand der Drogenklinik. Jetzt wollen die braven Bürger die Gelegenheit nutzen und "Fields" an die Nachbargemeinde loswerden. Es wird intrigant.

J.K. Rowling – die reichste Schriftstellerin der Welt – hat eine Botschaft. Sie verlangt Verantwortung für die Schwachen ("Verantwortung" war auch der Arbeitstitel für das Buch), und das ist sehr, sehr in Ordnung.

Aber dann liest man z.B. von einer gewissen Frau Parmide, sie "hatte ihre ungeweinten Tränen tief in sich verschlossen, wo sie anscheinend eine chemische Umwandlung durchmachten, um dann später als Lavaströme der Wut in die Außenwelt zurückzukehren" – und das ist ein Moment, an dem man hofft, die Schuleulen schweben herbei, einen roten Brief im Schnabel, in dem steht: Rowling arbeitet bereits am nächsten Harry Potter!

Schluchten

"Ein plötzlicher Tod" ist ein kindlich einfacher, oft langweiliger Roman, der viele Schluchten aufzeigt. Zwischen Arm und Reich, zwischen Eltern und Kindern . Wenn die Engländerin von den Nöten der Jugendlichen erzählt, ist sie gut. Obwohl sie irritierend vulgär schreibt. Junkie-Bitch, Fixerkuh, Wichser, Arsch – nach sieben Zauberbüchern tobt sie sich aus.

Auf Seite 198 ruft jemand: "Du weißt, dass Barry Fairbrother im Gemeinderat war?" – Ja! Längst! Sonst noch etwas? Hoffentlich. Die ausführliche Buchbesprechung lesen Sie demnächst im KURIER und auf KURIER.at.

Interview: Rückkehr ins Potter-Universum? "Würde ich tun"

Der erste Eindruck vom neuen Rowling-Roman

Nein, eine Fortsetzung der Harry Potter-Saga wird es nicht geben. Aber Fans der einzigartigen Zauberwelt rund um Hogwarts können sich freuen: Joanne K. Rowling hat überraschend bestätigt, dass sie sich ein neues Buch im Potter-Universum vorstellen kann. "Es war mörderisch, sich zu verabschieden, aber mit Harrys Geschichte bin ich fertig", sagte Rowling zur BBC. "Aber wenn ich eine fantastische Idee hätte, die in dieser Welt spielt, dann würde ich es tun – denn ich habe es geliebt, die Bücher zu schreiben."

Eine Aussage, die mit jenem Interview kombiniert, das die Verlage Carlsen und Ullstein (sie kooperieren bei "Ein plötzlicher Tod") Journalisten zur Verfügung stellte: "Ich glaube, das nächste Buch, das ich veröffentlichen werde, wird für Kinder sein. Ich habe etwas auf meinem Laptop, das kurz vor dem Abschluss steht. Allerdings behalte ich mir das Recht vor, meine Meinung zu ändern!"

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