Dem Burg-Ensemble heiß serviert: Die Pläne des Suppenkochs

Martin Kušej steht nun dazu: „Ja, es wird Veränderungen geben.“
Martin Kušej, Burgtheater-Direktor ab dem Herbst 2019, bestellte Assistentin Alexandra Althoff zur Stellvertreterin.

Im Burgtheater zittert man schon länger vor der Machtübernahme durch Martin Kušej, gegenwärtig Intendant des Residenztheaters in München, mit September 2019. Denn der Regisseur, 1961 in Wolfsberg geboren, hatte im August 2017 im Ö1-Interview orakelt: „Ich schütte da sicher mal die Hälfte oder zwei Drittel von diesem Suppentopf aus und koche mal eine neue Suppe auf.“

Kušej stellte danach klar, dass der Satz vom ORF aus dem Zusammenhang gerissen worden sei – und sich nicht aufs Ensemble bezogen habe. Aber nun bekannte er gegenüber der Kleinen Zeitung ein: „Weil man so etwas nie wieder flicken kann, muss ich also dazu stehen: Ja, es wird und muss im Burgtheater Veränderungen geben und ich denke, man hat mich dazu ja auch geholt. Im Hintergrund versuche ich das sachlich, ruhig und kompetent zu bewerkstelligen.“

Am 25. Mai ließ er die Mannschaft auf dem Lusterboden des Burgtheaters, das künftig nicht mehr „die Burg“ genannt werden dürfe, antreten, um sie über seine ersten Entscheidungen in Kenntnis zu setzten. Laut News habe Kušej seine bisherige Assistentin am Reinhardt-Seminar, Alexandra Althoff, zu seiner Stellvertreterin gemacht. Althoff studierte Theaterwissenschaft und Film, als fixe Dramaturgin arbeitete sie für die Schauspielhäuser in Köln, Bochum und Frankfurt.

Kušej hätte zudem klargestellt, dass Burg-Schauspieler künftig an keiner anderen Bühne auftreten dürfen, was etliche – von Joachim Meyerhoff über Michael Maertens bis zu Roland Koch – ins Dilemma stürzen würde.

News rechnet damit, dass Kušej viele Stars mitbringt oder zurückholt (Sophie von Kessel, Markus Hering, Tobias Moretti, Franz Pätzold und Birgit Minichmayr). Und: Regisseure, die gegenwärtig im Auftrag von Karin Bergmann arbeiten, müssten zumindest im ersten Kušej-Jahr pausieren ...

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