Sie übernimmt eine der Rollen, zu denen sehr viele Menschen eine Meinung haben: Deleila Piasko spielt im Sommer 2024 an der Seite von Philipp Hochmair die Buhlschaft beim "Jedermann".
KURIER: Die Buhlschaft, das ist eine Rolle, die sehr aufgeladen ist. Da steht man schon sehr weit vorn an der Rampe, und die Buhlschaft wird in Salzburg auch gern fallengelassen. Gibt diese Rolle überhaupt genug her, dass es sich auszahlt, sie zu spielen?
Deleila Piasko: Ich finde schon, dass man sich die Frage stellen muss: Was steckt da alles drin in der Rolle? Sie ist auch im Kontext mit dieser langen Traditionslinie zu erleben. Bei einem Stück, das über 100 Jahre aufgeführt wurde, gibt es viele Gesichter und Interpretationen zu dieser Buhlschaft. Und ich finde es sehr schön, wie so ein Spiel von einem Zeitgeist, von der jeweiligen Zeit erzählt. Das finde ich einfach wahnsinnig interessant und fühle mich sehr geehrt.
Bühne
Deleila Piasko wurde 1991 in der Schweiz geboren. 2019 bis 2022 war sie Ensemblemitglied am Burgtheater. Piasko studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und hatte erste Engagements an der Volksbühne, in Bern und in Dresden. Am Burgtheater spielte sie in „Vögel“ von Wajdi Mouawad, „antigone. ein requiem“ von Thomas Köck nach Sophokles und in Felicia Zellers „Der Fiskus“.
Fernsehen
Ebenso hatte sie zahlreiche Rollen in Film- und Fernsehproduktionen, etwa in „Leander Haußmanns Stasikomödie“ oder der Sky-Serie „Die Ibiza Affäre“. In der Netflix-Serie „Transatlantic“ hatte sie eine Hauptrolle.
Einige der größten Schauspielerinnen überhaupt haben die Buhlschaft gespielt. Viele ihrer Performances wurden dann aber trotzdem sehr stark an der Oberfläche abgehandelt – Stichwort die Bedeutung des Kleides der Buhlschaft. Hat sich das geändert?
Mir scheint, dass diese Fragen immer noch vorhanden sind. Als Schauspielerin, als Schauspieler kann man es nicht beeinflussen. Man kann nur versuchen, möglichst komplex und reichhaltig seine Figur zu gestalten. Was die Menschen dann im Endeffekt interessiert, ist außerhalb meiner Macht. Aber es sagt ja auch viel über die Gesellschaft.
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