Rückkehr nach Berlin
Zerbrochene Bilderrahmen, unfertige Skulpturen und zwei Stoffpuppen, die vor einer kleinen Leinwand Filme von Berlin anschauen. Eine dieser Puppen ist David Bowie, die Szene findet sich im neuen Video des Ausnahmekünstlers. Gestern, genau an seinem 66. Geburtstag, startete der vielleicht einflussreichste Musiker der Rockszene zum Comeback, veröffentlichte mit „Where Are We Now?“ den ersten neuen Song seit zehn Jahren. Und kündigte an, dass am 8. März sein 26. Studioalbum „The Next Day“ erscheint.
Unerwartet
Gestaltet hat den Clip Tony Oursler, mit dem Bowie schon für die „Earthling“-Tour von 1997 zusammengearbeitet hat. Oursler wurde damit bekannt, dass er auf Puppen Videos von Gesichtern projizierte. So ist Bowie in dem Clip vorwiegend als Puppe zu sehen, beweist damit einmal mehr seinen Sinn für Stil und die effektvolle Verbindung von Musik, Theatralik und Kunst.
„Where Are We Now?“ ist ein höchst willkommenes Lebenszeichen von einem Künstler, den man in den letzten Jahren schon im endgültigen Ruhestand glaubte. Denn nach einem Herzinfarkt und einer lebensrettenden Notoperation 2004 wurde es still um den einstigen Rebell der Szene, der 130 Millionen Alben verkauft hat und mit Werken wie „The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars“, „Heroes“ und „Heathen“ stets innovativ und prägend war.
Zurückgezogen
Bowie lebte zuletzt zurückgezogen mit seiner Frau Iman, der Chefin eines Kosmetik- und Modekonzerns, und der gemeinsamen Tochter Lexi in New York. Iman twitterte hin und wieder über den Gatten. Mal ließ sie wissen, welchen Salat sie ihm zum Abendessen macht, mal, dass sich alle drei gerade die DVD „Edward mit den Scherenhänden“ anschauen. Oder dass Bowie sie zu einem Auftritt der Tochter in der Schul-Aufführung von „Willy Wonka“ begleitet.
Aber selbst sie blieb bei der Ankündigung des Comebacks enigmatisch, twitterte ein Kuschelfoto des Paars mit dem Text: „Where are we now? Hier in deinen Armen. Jetzt und für immer. Happy Birthday, David!“
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