Das völlig vergessene Kinokulturhaus

Im "Kinokulturhaus" gibt es noch immer kein Programm.
Im Oktober 2014 wurde das Metro wiedereröffnet. Programm gibt es noch immer keines.

Eigentlich hätte das Metro Kino im Herbst 2012 als "Kinokulturhaus" eröffnet werden sollen. Doch Denkmalschutz- und Finanzierungsfragen verzögerten, wie es hieß, den Umbau. Erst im Oktober 2014 wurde die neue Spielstätte des Filmarchivs Austria, um 1,9 Millionen Euro saniert, in Betrieb genommen – für ein paar Wochen.

Im Februar veröffentlichte das Filmarchiv eine Aussendung. "Ab Ende Mai " werde das Kinokulturhaus "mit einem neuen Programmkonzept" sowie einer Doppelausstellung über "magische Momente" des frühen Kinos und Andy Warhols Silver Factory "den vollen Spielbetrieb" aufnehmen: "Damit wird das neue Metro Kino in seiner ganzen Dimension erfahrbar. Erstmals geplant ist anschließend auch eine volle Bespielung des Kinokulturhauses über die Sommermonate."

Doch dazu kam es nicht. Ernst Kieninger, Direktor des Filmarchivs, gibt die Schuld der Fassadenrestaurierung, die im Februar begann. Im Widerspruch dazu steht die Aussendung: "Trotz der baubedingten Einschränkungen präsentiert das Filmarchiv im Kinokulturhaus bis zur Wiederaufnahme des Vollbetriebes ausgewählte Sonderprogramme." Ende Mai z. B. war das Metro Spielstätte des Kurzfilmfestivals VIS.

Der Sommer ist nun fast vorüber, im Kinokulturhaus gibt es nach wie vor keine Veranstaltungen. Und wer auf der Homepage die "Programmvorschau" anklickt, erhält die Info: "Es wurden keine Ergebnisse gefunden."

Warten auf Mailath

Auf Anfrage des KURIER sagt Kieninger, dass man gerade beim "Feintuning" sei. Die nochmalige Eröffnung werde in der ersten Oktoberhälfte stattfinden. Der Termin hänge von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Kulturminister Josef Ostermayer ab – am 11. Oktober findet die Wien-Wahl statt. Man zeige unter dem Titel "Pre-Cinema" eine Ausstellung über die Vorgeschichte des Kinos. Laut Kieninger war der KURIER das erste Medium, das sich nach dem Programm erkundigte. Finanzielle Gründe für die Verzögerungen stellt er in Abrede: "Diese Probleme wurden uns angedichtet."

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