Satte Gitarren & sanfter Soul

Viel Neues von alten Bekannten wie Madonna, Muse und Metallica.

Es wird im Laufe des Jahres noch viel – und heiß – diskutiert werden, ob es notwendig ist, dass Österreich ein drittes großes Festival ausrichtet. Ja sogar, ob man das "Rock In Vienna"-Debüt von 4. bis 6. Juni auf der Donauinsel überhaupt als Festival bezeichnen kann. Ob es – mit dem Konzept, das Gros der Fans in der Stadt in Hotels anstatt auf einem Campingplatz unterzubringen – nicht eher ein dreitägiges Konzert ist.

Die Veranstalter von "Rock In Vienna" jedenfalls versprechen ihrem Publikum weniger Dreck und mehr Komfort. Eine Diktion, die "Nova Rock"-Veranstalter Ewald Tatar wenig begeistert. "Ich lasse mir meine Nova-Rock-Besucher nicht als Deppen hinstellen, weil sie in Zelten schlafen", konterte er. Er ist nicht der Einzige, für den das zum Festival-Feeling dazugehört.

Neues Gelände

Die Veränderungen, die Tatar beim heurigen Nova Rock, (12. bis 14. Juni in Nickelsdorf) einführen wird, sind aber davon unabhängig. Das neue Gelände-Konzept – mit einem auf 200 Meter verkürzten Weg zwischen den Hauptbühnen – war schon länger in Planung.

Wie sich diese direkte Konkurrenz der Rock-Festivals auf den Zuspruch der Fans auswirkt, wird sich im Sommer zeigen. Fix ist, dass beide ein sehenswertes Line-up bieten.

Die Toten Hosen, Slipknot, Mötley Crüe und Motörhead sind die Haupt-Acts beim Nova Rock. Zum Rock In Vienna haben sich unter anderen Metallica, Kiss und Muse angesagt.

Letztere werden 2015 auch ein neues Album liefern. Sänger Matt Bellamy hat dafür versprochen, "zu den Wurzeln zurückzukehren" und "ohne Elektronik und Orchester" auszukommen. Allerdings posteten Muse kurz vor Weihnachten ein Video, das sie im Studio in Mailand mit einem Orchester zeigt.

Aber auch wenn die neue Muse-Scheibe doch wieder symphonisch ausfällt, bleibt 2015 vom harten Rock geprägt. Denn auch von Marilyn Manson, Metallica und Motörhead soll es neue Musik geben. Und am 14. 5. startet mit dem Konzert von AC/DC in Zeltweg/Aichfeld noch ein weiteres Highlight für Fans der harten Gitarren.

An der Pop-Front werden Madonna und Justin Bieber Alt und Jung mit Beats und Geträller versorgen. Wobei dem Material Girl die Überraschung verpatzt wurde, als kurz vor Weihnachten zehn unfertige Songs aus ihrem erst für März geplanten "Rebel Heart"-Album im Internet auftauchten.

Jazz-Student

Satte Gitarren & sanfter Soul
Kwabs
Das Gegengewicht zu den mächtigen Gitarren bieten 2015 die Newcomer. Schon dringend für den Aufsteiger des Jahres empfohlen hat sich Kwabs. Der als Kwabena Adjepong in London geborene Ex-Jazz-Student hat im Dezember mit dem Hit "Walk" gezeigt, wo er mit seinem Sound hin will: Zu sanftem Soul und raffinierter Elektronik, gekrönt von markanten, oft melancholischen Melodien und – wenn das in Wien lebende Produzenten-Genie SOHN hinter den Reglern saß – dichter, spannender Atmosphäre.

Auch die anderen Kandidaten der "Sounds Of 2015"-Long-List der BBC offerieren sanfte Töne. Bemerkenswert dabei: Raury aus Atlanta mit einer schnurrenden Stimme und Lust zu experimentieren. Und die erst 18-jährige Lapsely Fletcher mit ihrem minimalistischen Electronic-Pop.

Jänner: Bob Dylan, Marilyn Manson, Meghan Trainor, Mark Ronson, Dan Mangan, Deichkind, The Decemberists, Johannes Oerding, Kodaline, Papa Roach, Panda Bear, Jamie Foxx

Februar: Noel Gallagher’s High Flying Bird, Imagine Dragons, Modest Mouse, Bilderbuch, Charlie XCX, Jose Gonzales, Sizarr, Kid Rock, Sheppard, Frank Turner, Kid Ink, Jools Holland

März: Madonna, Justin Bieber, Gwen Stefani, Kelly Clarkson, Aura Dione, Scott Matthew, Pentatonix, Marsimoto, Hoodie Allen, Tagträumer, Kendrick Lamar

Satte Gitarren & sanfter Soul
epa03167378 Icelander singer Björk performs during the second edition of the International Festival of Alternative Music Lollapalooza in Santiago de Chile, Chile, 31 March 2012. International bands like Artic Monkeys from Great Britain and Foo Fighters from US will perform as well. EPA/FELIPE TRUEBA
Frühjahr: Kwabs, James Blake, Conchita Wurst, Faith No More, Parov Stelar, Jamie XX, Soko, P.J. Harvey, Marina & The Diamonds, Black Sabbath, In Flames, Kaiser Franz Josef, Faith No More, Ellie Goulding

Sommer: Muse, Madsen, Alicia Keys, Kesha, Oomph!, Limp Bizkit, Emelie Sande, Keith Richards, Björk, Metallica, Fergie

Herbst: U2, Coldplay, Megadeath, Motörhead, Miley Cyrus, Thorsteinn Einarsson

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