Das letzte Aufgebot im Ausseerland

Im Zusammenhang mit der Ausstellung (ab 2.August 2013 - Spione, Schwindler und Schatzsucher - Kriegsende im Ausseerland 1945 ) in Bad Aussee kostenfreie Verwendung!!!
Bad Aussee: Eine Ausstellung zeigt die Geschichte der in Stollen versteckten Kunstwerke in der NS-Zeit

Von der Idylle des Salzkammerguts konnte damals keine Rede sein: Nazibonzen versteckten sich vor den anrückenden Alliierten, anglo-amerikanische Spione sprangen mit Fallschirmen ab, geraubte Kunstwerke, Goldvorräte und Falschgeld in Milliardenhöhe wurden in Salzstollen, Gärten und Seen versteckt – kurz: In Hitlers „Alpenfestung“ war die Hölle los. Eine Ausstellung in Bad Aussee dokumentiert jetzt den Krimi, der den letzten Akt des Naziregimes einleitete.

Geraubte Kunstwerke

In den Stollen der Salzbergwerke Altaussee und Hallstatt wurden ab 1943 Kunstschätze von unschätzbarem Wert gelagert, um sie vor den Bombardements der Alliierten zu schützen. Die Meisterwerke kamen aus den bedeutendsten Museen, aus Kirchen, Klöstern, aber auch aus geraubtem jüdischem Besitz. Nach dem von den Nazis erhofften „Endsieg“ hätten die Werke Michelangelos, da Vincis, Dürers und Rembrandts in Hitlers „Führermuseum“ in Linz ausgestellt werden sollen.

Das letzte Aufgebot im Ausseerland
Im Zusammenhang mit der Ausstellung (ab 2.August 2013 - Spione, Schwindler und Schatzsucher - Kriegsende im Ausseerland 1945 ) in Bad Aussee kostenfreie Verwendung!!!
Im Frühjahr 1945 hatten die Nationalsozialisten aber ganz andere Sorgen, da ging es ums blanke Überleben, zumal der Vormarsch der Alliierten und der Untergang des Deutschen Reichs nicht mehr aufzuhalten waren. Dennoch befahl Gauleiter August Eigruber, die in den Stollen gelagerten Bilder in die Luft zu sprengen, damit sie den „Bolschewisten“ nicht in die Hände fielen. Doch die Salinen-Leitung konnte den Wahnsinns-Plan verhindern.

Nazi-Bonzen wie Goebbels und Ribbentrop sowie der Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, Ernst Kaltenbrunner hatten sich längst in meist „arisierten“ Villen im Ausseerland einen Sommersitz geschaffen, einige kamen jetzt, weil sie hier zu überleben hofften: Kaltenbrunner etwa hatte im Salatbeet der geraubten Villa Kerry in Altaussee 76 Kilo Gold vergraben – die Villa gehörte Mitgliedern der aus Österreich stammenden Familie des heutigen US-Außenministers John F. Kerry.

Kaltenbrunner wurde bei einem Fluchtversuch von Amerikanern festgenommen und dann in Nürnberg als einer der 24 Hauptkriegsverbrecher zum Tod verurteilt und hingerichtet.

Mussolinis Befreier

Im Ausseerland trieb sich auch Obersturmbannführer Skorzeny herum, der als Befreier Mussolinis berühmt geworden war. Er sollte die von Hitler erträumte „Alpenfestung“ verteidigen, scheiterte jedoch und stelle sich am 13. Mai den Amerikanern, womit Österreich von der letzten NS-Einheit erlöst war.

Zu den „Blütenträumen“ der Nazis zählte das „Unternehmen Bernhard“, das die Devisenknappheit des Deutschen Reichs beenden sollte. Also wurden seit 1942 falsche Pfundnoten in Milliardenhöhe hergestellt, die man in den letzten Kriegstagen im nahen Toplitzsee versenkte.

Es gab aber auch Widerstandsgruppen, die sich durchs Ausseerland schlugen und von den Gendarmerieposten in Altaussee und Bad Aussee mit Waffen, Stempeln und falschen Papieren versorgt wurden.

„Spione, Schwindler, Schatzsucher – Kriegsende im Ausseerland 1945“.
Ab 2. August im Kammerhofmuseum Bad Aussee, geöffnet täglich 10–12 und 15–18 Uhr. Kuratoren: Ulrich Schlie, Stefanie Salzmann, Hans Michael Roithner.

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