"Das Leben des Vernon Subutex" in Graz: Ausnahmesurfer auf Speed

Ein Spektakel: Vernon Subutex (Norbert Wally) wird als Heiland verehrt
Voll crazy: Alexander Eisenach begeistert im Schauspielhaus mit seiner überillustrierten Dramatisierung

In ihrer Trilogie „Das Leben des Vernon Subutex“ zeichnet die französische Autorin Virginie Despentes schonungslos und pointiert ein facettenreiches Bild der französischen Gesellschaft. Dieses Mosaik reicht vom islamophoben Drehbuchautor Xavier, der es hasst, vom Geld seiner Frau abhängig zu sein, bis zur jugendlichen Aïcha, die sich, weil ihr assimilierter Vater immer nur auf seinen Namen reduziert wird, dem Islam zuwendet.

Miteinander verknüpft sind die Einzelschicksale durch einen lethargischen, aber sympathischen Kerl. Er nennt sich Vernon Subutex und ist ein archetypischer Verlierer: Er hat seinen legendären Plattenladen „Revolver“, Treffpunkt von Musikern und Intellektuellen, schließen müssen und gerät in einen Abwärtsstrudel – bis er als Clochard endet. Doch dann suchen ihn plötzlich alle, weil er vier Stunden brisantes Videomaterial seines verstorbenen Freundes Alex Bleach, eines Popstars, hat.

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