Das Lauern auf den Gaga-Thron
Kaum schwächelt Lady Gaga in puncto Charts-Platzierungen – die jüngste Single erreichte in Österreich nur Rang 13 – stehen die Plattenfirmen mit Alternativen parat: Sowohl Pixie Lott als auch Christina Perri werden ungeniert als Anwärterinnen auf den Gaga-Thron vermarktet. Wobei Erstere die Chance, in derart große Fußstapfen zu treten, wohl schon 2009 verspielt hat. Damals hatte sie zwei fröhlich dahinstampfende Pop-Songs an der Spitze der Charts ihrer englischen Heimat, blieb aber international hinter den Erwartungen. Für ihre zweite CD, sagt die 20-Jährige im KURIER-Interview, suchte sie einen souligeren Sound, weil der ihre große Liebe sei. Entsprechend der Stargast der Platte: Lotts Idol Stevie Wonder spielt auf "Stevie On The Radio" Mundharmonika.
Liebenswert
Getroffen hat sie ihn über einen Freund. "Ich war zufällig im selben Restaurant wie er. Er sagte, geh noch nicht, es kommt noch jemand, den ich dir vorstellen will. Ich dachte, naja, wieder so ein Manager-Typ. Und dann kam Stevie. Ich war überwältigt. Und obendrauf war er auch noch der liebenswerteste Mann, den ich je getroffen habe."
Selbstverständlich, erzählt sie weiter, habe sie auch tanzbare Pop-Songs auf dem Album –, weil "die Fans das mögen". Und das ist genau das Problem von "Young Foolish Happy": Lott hat ein prachtvolles Soul-Organ in der Kehle, wildert aber viel zu oft und viel zu orientierungslos im Rest der Musikgeschichte. Hier erinnert eine Hammond-Orgel an die 60er-Jahre, dort ein Rap an die 90er und immer wieder pumpender Disco an die Lady, in deren Fußstapfen sie die Plattenfirma so gerne sähe. Aber leider ist das so weder Fisch noch Fleisch – weder Lady Gaga noch Adele.
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