Das Jahr der Riesenflops
Hollywood, wir hatten ein Problem: 2013 wird den großen Filmstudios als überaus schwierig in Erinnerung bleiben. Ein Sommer-Großfilm nach dem anderen floppte, Dutzende Millionen Dollar mussten in den Bilanzen abgeschrieben werden.
Der Sommer 2013 war ein regelrechter „Friedhof der Blockbuster“, wie die New York Times resümiert.
160 Millionen Dollar hat Disney allein mit dem abgestürzten Film „Lone Ranger“ versenkt. Da nützte selbst Johnny Depp in der Titelrolle nichts.
Und er war nicht der einzige Star, der an der Kinokasse durchfiel: Unter anderem blieben auch der Action-Kracher „White House Down“ (mit Jamie Foxx) und der groß angekündigte Will-Smith-Streifen „After Earth“ weit hinter den erwarteten Einnahmen zurück.
Dieses Blockbuster-Massaker brachte einen der Grundpfeiler der Kalkulation der Studios ins Wanken: Ein Sommer-Erfolg ist ein wesentlicher Teil der Jahreseinnahmen. 2013 nun aber hat sich das System selbst überholt: Die Studios, deren Einnahmen im Rest des Jahres auch nicht rosig waren, haben mehr als sonst auf den Sommer gesetzt – und sich mit einem Überangebot selbst Konkurrenz gemacht.
Üblicherweise trägt eine Sommersaison neun Blockbuster, rechnet die New York Times vor. Heuer starteten siebzehn. Da blieben für jeden Film weniger Besucher über – trotz Sommer-Rekordeinnahmen von 4,7 Milliarden Dollar.
Flop oder nicht? Diese Filme schnitten besser ab, als Sie glauben
Warnung
Schon vor dem Sommer hatte Steven Spielberg, einer der großen Regiestars, davor gewarnt, dass eine Reihe an großen Flops die US-Kinolandschaft grundlegend verändern könnte. Es könnte zu einer „Implosion“ der Verwertungskette kommen.
Spielberg musste das gleich selbst erfahren: Er hatte Schwierigkeiten, seinen gefeierten Film „Lincoln“ in die Kinos zu bekommen. Die Filmvertriebe waren durch die finanziellen Turbulenzen vorsichtig geworden.
2014 aber starten die Studios den nächsten Anlauf im Rennen um den Sommerhit: Zahlreiche Blockbuster – von „Spiderman“ bis „Godzilla“ – sind angekündigt.
Populär wurde der Begriff "Blockbuster" erst Ende der 50er Jahre. Er bezeichnete Produktionen, die vor allem auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet waren.
Das sollte vor allem durch neue Werbestrategien, die bis dato unerreichte Produktionssummen sowie Gagen der Stars laut verkündeten, gelingen. Zu diesen Blockbustern gehörten zwischen 1959 und 1966 Filme wie "Ben Hur", "Spartacus", "West Side Story", oder "Lawrence von Arabien".
Um die hohen Einspielergebnissen, englisch als Box Office bezeichnet, zu erreichen, müssen die Filme möglichst beide Geschlechter und alle Altersschichten ansprechen. Durch den damit einhergehenden finanziellen Erfolg dienen Blockbuster als "Tentpoles" (Zeltstangen) für die Filmstudios, die damit die Verluste weniger erfolgreicher - und inhaltlich oft mutigerer - Filme ausgleichen.
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