"Das flüssige Land": Trip mit Trampolin in die NS-Vergangenheit

Drei springende Ruths: Suse Lichtenberger, Katharina Pichler und Michéle Rohrbach
Uraufführung im Burgtheater-Kasino: Sara Ostertag dramatisierte den Debütroman von Raphaela Edelbauer als Sportstück

Ruth Schwarz, Physikerin der Zeit, nimmt alles sehr genau: „In den frühen Morgenstunden des 21. September 2007 verschüttete ich rund 200 ml Kaffee ...“ So beginnt „Das flüssige Land“, der hoch-gelobte Debütroman von Raphaela Edelbauer. Der Leser merkt schon bald, dass etwas nicht stimmt. Denn die Icherzählerin bricht ins Alpenvorland auf, um in Groß-Einland, der nicht existierenden Stadt ihrer Ahnen, die bei einem mysteriösem Verkehrsunfall gestorbenen Eltern beerdigen zu lassen.

Auf die mit drei Jahren veranschlagte Reise nimmt die schwer tablettensüchtige Wissenschafterin Xanor, Phenobarbital, Modafinil, Oxycodon, fünf Unterhosen, vier BHs und zehn Bücher mit – darunter vom Dadaisten Tristan Tzara und von Franz Kafkas Freund Max Brod.

 

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