Corona-Öffnungsschritte: Andrea Mayer sieht "positives Zeichen für Kunst und Kultur"

Andrea Mayer
Weitere Öffnungsschritte ab 12. Februar seien "Schritt in Richtung Normalität". Für Konzertveranstalter Ewald Tatar ist das aber viel zu wenig.

Die heute von der Regierung angekündigten Öffnungsschritte, insbesondere die neuen Regeln für Veranstaltungen, wertete Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) als "äußerst positives Zeichen für das Kunst- und Kulturleben in Österreich". Ab Samstag fällt die Personengrenze bei Veranstaltungen, es gilt weiterhin die 2G-Regel sowie eine FFP2-Maskenpflicht indoor wie outdoor. Bei Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze ist zudem ein Konsumationsverbot notwendig.

"Veranstaltungen in ihrer Größe zu begrenzen war eine der schmerzhaftesten Maßnahmen für den Kulturbereich", wurde Mayer in einer Aussendung am Dienstag zitiert. "Wir haben immer versucht, die Grenzen möglichst praxisnah zu gestalten. Dass wir jetzt ganz auf sie verzichten können, freut mich besonders." In Museen und Ausstellungshäusern entfällt wiederum die 2G-Regel, hier gilt nur FFP2-Pflicht. Dies sei ein "weiterer Schritt in Richtung Normalität", so die Kulturstaatssekretärin. "Kunst und Kultur sind wichtige menschliche Grundbedürfnisse, daher soll keine Einschränkung länger bestehen als unbedingt notwendig."

   Insgesamt gehe man "mit Riesenschritten einer kompletten Wiederherstellung unseres vielfältigen Kunst- und Kulturangebots entgegen", so Mayer. Die Pandemie sei zwar noch nicht überwunden, "aber die aktuell sehr überschaubaren Auswirkungen der Infektionszahlen auf die Spitäler lassen schon jetzt sehr viel zu - ich freue mich darüber als Kulturpolitikerin, aber vor allem für das Publikum, das so lange auf so vieles verzichten musste."

Kritik

Durchaus kritisch betrachtet Konzert- und Festivalveranstalter Ewald Tatar die Lockerungen. "Ich würde sagen, es ist mal ein erster, aber dennoch zu kleiner Schritt", hielt er in einer Stellungnahme gegenüber der APA fest. "Da muss in den nächsten Wochen deutlich mehr in Richtung absoluter Öffnung passieren." Bei den Besuchern und Kartenbesitzern merke man mittlerweile, dass viele kein Verständnis mehr für die aktuelle Situation in Österreich haben, "während in vielen Ländern bereits geöffnet wird".

Für die Konzertbranche ändere sich vorerst wenig. "Für unsere Events bringt dieser Schritt derzeit zu 95 Prozent gar nichts", betonte Tatar. "Ich denke aber, dass weitere groß angelegte Öffnungsschritte ohnehin nicht mehr aufzuhalten sind. Der Druck der Öffentlichkeit ist einfach zu groß und das Verständnis im Umkehrschluss quasi nicht mehr vorhanden." Insofern müsse das Ziel sein, "so rasch wie möglich in allen Kapazitäten, auch stehend, spielen zu können", und zwar ohne jegliche G-Regel. "Alles andere wäre in Hinblick auf andere Länder, die es wieder mal vorzeigen, sonst nicht mehr zu argumentieren beziehungsweise zu verstehen."

Gernot Kremser, Musikchef vom Linzer Posthof, sieht wiederum "Schritte in genau die richtige Richtung", wie er gegenüber der APA festhielt. "Unmittelbar erleichtert uns das Wegfallen von 2G-plus unseren Arbeitsalltag. Da wir ab März wieder mit großen Stehkonzerten am Start sind und ab Mai mit FrischLuft unsere Posthof-Open-Air-Location eröffnet, freuen wir uns über die Rückkehr zur Normalität und unserer Kernaufgabe: großartige, sichere Zeitkultur-Veranstaltungen und Konzerte anbieten."
 

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