Cirque du Soleil: Aus der Märchenwelt

Aufwendige Kostüme und schöne Szenen in der Sonnenzirkus-Traumfabrik
"Varekai" in der Wiener Stadthalle (4. bis 8. November).

Der Cirque du Soleil kommt mit der kunterbunten Show "Varekai" noch einmal, diesmal nicht ins Zelt, aber in die Wiener Stadthalle D (4. bis 8. 11.). Mit neuen Nummern und dem Besten, was Akrobatik zu bieten hat.

Hoch droben auf dem Trapez und unten in der Manege, wo sich Artisten etwa bei der Russischen Schaukel in halsbrecherischer Action meterhoch in die Luft katapultieren lassen, um nach mehrfachen Saltosprünge punktgenau wieder zu landen.

"Varekai" – eine von 33 Shows, die der kanadische Unterhaltungskonzern in drei Jahrzehnten kreiert hat – tourt seit 2002. "Nach bisher 4500 Vorstellungen haben wir die Show einem Lifting unterzogen", sagte der künstlerische Direktor Michael G. Smith im KURIER-Gespräch bei der Europa-Premiere in Berlin. "Es gibt einige neue Nummern, und wir haben auch die Optik den Sehgewohnheiten von heute angepasst."

Unverändert erzählt wird die Geschichte des plötzlich flügellosen Ikarus, der seine Lebensfreude wieder finden soll. Er fiel vom Himmel und muss erst wieder gehen lernen. In einer mystischen Umgebung, in einem geheimnisvollen Wald, "wo auch immer" (das heißt "varekai" in der Sprache der Roma und Sinti) – mit exotischen Wesen in extravaganten Kostümen der der japanischen Designerin und Oscar-Preisträgerin Eiko Ishioka und seltsamen märchenhaften Gestalten.

Mehr als 600 Kostüme, Schuhe, Perücken, Hüte undAccessoires kommen in der Show zum Einsatz. "Künstler haben die Pflicht, sich neue Welten auszumalen", sagt Autor und Regisseur Dominic Champagne. "Und meine Arbeit ist der Versuch, eigene Träume zu verwirklichen."

Wie jedes kleine Kind, wie jeder große Künstler er hier eine eigene Welt kreiert. Gespickt mit Clown-Nummern und anderen Kasperliaden.

Oder dem Sänger, der Jacques Brels "Ne me quitte pas" ("Verlass mich nicht") auf den Lippen, dem Bühnenlicht nachläuft und vom Scheinwerfer-Kegel genarrt wird.

Wer derlei gering schätzt, ist als Kultur-Snob entlarvt. Aber wer sich einen Rest an Talent zum Staunen bewahrt hat, findet Vergnügen am Wundersam-Wunderbaren, am magischen Bildertheater.

Denn diese Magical Mystery Tour belebt die Sinne. Schön, dass noch wer Luftschlösser baut, wenn alle anderen von Pensionsvorsorge reden.

Info:4.– 8. 11. Wien; 25.-29. 11. Innsbruck; Karten 01/96 0 96 oder www.oeticket.com. Kassen der Wiener Stadthalle oder 01/ 79 999 79,

www.stadthalle.com

www.cirquedusoleil.com

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