Aber da gibt es nicht viele in der holzvertäfelten Kommandozentrale des texanischen Sportsfreunds, der gebeten werden möchte, Präsident zu werden. Stefan Lasko, zuständig auch für die kongeniale Musikauswahl, verkörpert mit Farah-Fawcett-Mähne die Ehefrau – und Boris Popovic die Sekretärin Dotti, die sich alle sexistischen Kosenamen verbietet. Doris Hindinger versucht es trotzdem: Ihr jovialer Tyrann herrscht mit dem breitbeinigen Macho-Gehabe eines Wrestlers.
Auch wenn es – „geilo!“ – Anspielungen auf das Österreich der jüngsten Vergangenheit gibt: Kaja Dymnicki und Alexander Pschill haben das Drama mit unglaublich vielen Gags angereichert und konsequent (dank der grandiosen Ausstattung von Sigrid Dreger, Nina Haider und Laura Buczynski) in die USA der 1970er-Jahre verlegt.
Nicht nur der coole Marc Antonius erinnert an „Die Straßen von San Francisco“: Brutus, Casca und Cassius mit Brille und Oberlippenbärtchen sind eher Detectives als Verschwörer. Diese ehrenwerten Männer wollen die Republik vor dem Cäsar-Zombie retten, die Macht aber doch für sich. Wenn sich schließlich alle (Eva Maria Frank, Lisa Weidenmüller, Charlotte Krenz, Agnes Hausmann, Rebecca Rosenthaler) gegenseitig mit Pistolen in Schach halten, hat auch Quentin Tarantino die Finger am Abzug. Die Träume von einer besseren Welt lösen sich allerdings in Confetti auf.
Kommentare