Burgtheater: Aufregung um Kusej-Sager
Ein im Ö1-Morgenjournal präsentierter Ausschnitt eines Interviews mit Martin Kusej sorgte heute, Dienstag, Vormittag für Aufregung in der österreichischen Kulturlandschaft. Kusej sagte im Radiobeitrag: "Ich schütte da sicher mal die Hälfte oder zwei Drittel von diesem Suppentopf aus und koche mal eine neue Suppe auf." Im Interview fiel dieser O-Ton im Zusammenhang mit dem Ensemble. Der "Satz mit der 'Suppe', die ich ausleeren und neu wieder aufkochen will, bezog sich generell auf das Wiener bzw. Österreichische kulturelle Klima; also eine um sich selbst kreisende, nicht über den Tellerrand blickende Theaterszene, die selbstverständlich aufgemischt gehört", so Kusej. Es sei völlig klar, dass es zu größeren Veränderungen kommen werde, das sei ja auch sein Auftrag durch das Ministerium.
Die Schnitt-Version im Radio stellte einen völlig anderen Zusammenhang her - die Aufregung darüber ist natürlich groß. Das gesamte und ungeschnittene Interview ist heute ab 17.09 Uhr im Ö1-Kulturjournal zu hören, das Kusej gewidmet ist.
Kritik
Im Interview übt Kusej, dessen Vertrag in München noch für zwei Spielzeiten läuft, übrigens Kritik am Timing der Ausschreibung: "Ganz ehrlich gesagt hätte ich mir ein bisschen mehr Zeit gewünscht und man hätte in diesem Zusammenhang wahrscheinlich ein Jahr länger gebraucht, um das wirklich sehr seriös vorzubereiten und eben nicht parallel arbeiten zu müssen", so Kusej im Ö1-Interview. "Mein Vertrag hier läuft 2019 aus und gleichzeitig müsste ich dann praktisch drei Tage später in Wien anfangen. Das wird sich nicht ausgehen."
Daher müsse er nun "so eine Art Crossfade machen", also die Direktion in München schon Monate vorher "langsam auslaufen lassen" und dann auch in Wien schon mindestens ein Jahr früher "sehr präsent sein und vorbereiten". In Wirklichkeit habe die Vorbereitung "schon gestern" angefangen: "Ich gehe mit dem Burgtheater schon schwanger."
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