Buchkritik: Tanja Paar und "Die Unversehrten"

Buchkritik: Tanja Paar und "Die Unversehrten"
Eine Dreiecksbeziehung, und nur eine Person ist naiv: der Mann, ein Augenarzt.

Ist da nicht kürzlich ein Buch erschienen, in dem steht, wie schön und gewinnbringend es in einer Patchworkfamilie zugeht? Tanja Paar (Foto oben) hat es nicht geschrieben – obwohl der Titel  „Die Unversehrten“ so gesund und munter klingt.

Aufschrei

Aber Tanja Paars Roman – ihr erster; unglaublich, wie sicher sich die Grazerin in der immer größer werdenden Finsternis bewegt –  ist Tragödie und Neid und Rache und dringt nachhaltig in die Köpfe ein. Zwei Mal ist man beim Lesen nah am Aufschreien.
Ein Mann und zwei Frauen – drei Studierte, aber nur einer von ihnen ist naiv: der  Mann (Augenarzt). Mit einer Frau ist er verheiratet und hat eine Tochter, mit der anderen  lebt er zusammen und wird bald einen Sohn haben. Nicht lange wird er. Die Familie ist eine Katastrophe. Dass rasant und hart geschnitten von ihr erzählt wird, macht nichts besser. Es ist ein kurzer Roman der Grazerin, und endlich darf man einmal feststellen: Da ist kein Wort zu viel.

 


Tanja Paar:
„Die
Unversehrten
Haymon Verlag.
160 Seiten.
17,90 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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