Buchkritik: Judith W. Taschler und ihr "Geburtstagsfest"
Zuerst wird einer Ente der Kopf abgeschlagen. Das geschieht hier und jetzt. Denn ein Familienvater feiert seinen Fünfziger. Dann wird nach Kambodscha gewechselt, als Menschen mit der Axt geköpft wurden. 1,7 Millionen Tote. Wird über den Terror der Roten Khmer geschrieben – was sonst soll man dann sagen außer: bedrückend ...
Die Oberösterreicherin Judith W. Taschler - Foto oben -, bekannt seit „Die Deutschlehrerin“, hat den Genozid geschickt in eine Familiengeschichte gepackt.
Eingeladen
Kim hat Geburtstag. Seine Kinder haben eine alte Bekannte ihres Vaters in Amerika ausfindig gemacht und nach Österreich eingeladen. Beide stammen aus Kambodscha. Kim ist gar nicht erfreut. Bisher konnte er sein Leben verschönern und die Wahrheit verdrängen.
„Das Geburtstagsfest“ klärt endlich: Was ist verschuldet? Was ist verziehen? Insofern ist es (eigentlich) ein gutes, gesundes Fest. Geschockt ist man auch außerhalb des Buchs.
Judith W. Taschler:
„Das
Geburtstagsfest“
Droemer Verlag.
352 Seiten.
22,70 Euro.
KURIER-Wertung: ****
Kommentare