Buchkritik: Hermann Knapp und "Der Auserwählte"
Klimakatastrophen, Kriege, Ausbeutung – es wäre wieder einmal Zeit für einen Propheten, hat sich der österreichische Autor und studierte Theologe Hermann Knapp wohl gedacht und sich eine Romanfigur ausgedacht.
Wurzeln
Konrad Sammer wird gleich bei der Geburt vom Blitz gestreift, was ein Brandmal auf seinem Hintern hinterlässt. Selbiges juckt, bevor in der Nähe ein Blitz einschlägt. Davon abgesehen ist er aber ein Normalo. Lokaljournalist, beziehungsunfähig, sarkastisch. Und plötzlich berühmt, weil er wie durch ein Wunder zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Er berichtet als Erster von einem Anzugmann, der mitten am Zebrastreifen Wurzeln schlägt und sich in einen Baum verwandelt. Offenbar hat er genug von den Geschäftsreisen.
Da kommt diese Stimme in Sammers Kopf, die ihn zum Propheten rekrutieren will. Ist es Gott oder eine Spätfolge des Blitzschlags? Ein Buch für Freunde des schrägen Humors.
Hermann Knapp: „Der
Auserwählte“
Verlag Wortreich.
432 Seiten.
15,90 Euro.
KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern
Kommentare