Buchkritik: Günter Kaindlstorfers "Edelweiß"
Unter dem Pseudonym „Wels“ (weil in Wels aufgewachsen) hat ORF-Journalist Günter Kaindlstorfer (Bild oben) vor fast einem Jahrzehnt in Erzählungen unter dem Titel „Maitage“ gezeigt, dass er zart übers Stolpern ins Erwachsenenleben schreiben kann. In „Edelweiß“ ist er historisch, etwas zu brav, und nun zeigt er, dass er sogar „Action“ kann, immer im Dienste der Frage um Schuld ... und der Denkmalpflege:
Agenten
Dutzende österreichische Widerstandskämpfer ließen sich von den Alliierten als Fallschirmspringer ins „Reich“ fliegen. Sie wurden Agenten und fast immer gefangen, gefoltert ... Um eine wahre Geschichte in die
Literatur zu transportieren, hat Kaindlstorfer 60 Büchern verarbeitet.
Die Rahmenhandlung mit einer Mutter, deren Sohn heutzutage „Dreiviertelnazi“ ist, bremst den Roman. Wenn sie sich einen Garderobeständer leistet, als Belohnung, weil sie usw ..., dann ist das Ballast zum Abwerfen.
Günter Wels:
„Edelweiß“
Czernin Verlag.
304 Seiten.
25 Euro.
KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern
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