Buchkritik: Der Arzt David Fuchs und "Bevor wir verschwinden"

Buchkritik: Der Arzt David Fuchs und "Bevor wir verschwinden"
Der erste Roman des Linzer Onkologen (Bild): Alltag auf einer Krebsstation.

Der Autor ist Oberarzt in Linz, Krebsarzt, und wenn sein Roman von einem Medizinstudenten auf der Onkologie handelt und gleich einmal ein junger Mann mit  Metastasen in Leber und Hirnhaut im Bett liegt sowie eine Frau mit Zungenkrebs und Loch in der Wange, dann sehnt man sich nach einem Donald Duck-Heftchen oder dergleichen.

Möglich

Dass der Roman nicht traurig tut, macht die Lektüre nicht unbedingt leichter. Es zeigt allerdings, dass Fuchs in seinem Debütroman den passenden Ton für den Krankenhausalltag anschlägt:  Schmunzeln muss ab und zu möglich sein – so wie der Tod möglich ist. („Möglich“ war jetzt sehr nett ausgedrückt.)
Der 24-Jährige begegnet während seines Praktikums einem alten Schulkollegen. „Bevor wir verschwinden“, geht es in die Vergangenheit zurück: Denn der jetzt Sterbenskranke war die  Jugendliebe des angehenden Arztes, der übrigens Benjamin heißt.
„Benjamin, nicht Ben. Ben klingt wie ein steifer Schwanz.“

 

David Fuchs:
„Bevor wir
verschwinden“
Haymon Verlag.
216 Seiten.
19,90 Euro.

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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