Buchkritik: David Sedaris und "Calypso"

Buchkritik: David Sedaris und "Calypso"
Alltagsgeschichten: Nicht einmal sein Geschwulst darf man mit nach Hause nehmen.

Nach seinen  Tagebuchnotizen,  gesammelt im Buch „Wer’s findet, dem gehört’s“ (30. November 1996 : „Helen rief an und fragte, ob ich etwas Soße wolle“ ) ... nach diesem   unnötigen Zeugs bietet David Sedaris - Foto oben -  jetzt wieder richtige familiäre Alltagsgeschichten.

Deprimiert

Und kann man, was man das ja immer kann,  über den Humor des in England lebenden New Yorkers geteilter Meinung sein: In „Calypso“ – Calypso ist der bescheuerte Name einer  Katze – hat er den Witz dezent eingesetzt. Er wächst mehr denn je aus Traurigem. Aus dem schütteren Haar, aus dem Selbstmord der Schwester, aus Donald Trump, Prostata usw.
Deprimierendes ist überall. Sogar wegen eines gutartigen Tumors (Lupom) muss er  streiten:  Sedaris will ihn nach der Operation mitnehmen. Das erlaubt derArzt nicht. Sedaris will ihn an eine Schildkröte verfüttern. Frage nicht, warum. Sie liegt zurzeit sowieso im Winterschlaf im Kühlschrank.

 

David Sedaris: „Calypso“
Übersetzt von Georg
Deggerich.
Blessing Verlag.
272 Seiten.
22,70 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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