Native-Autor Tommy Orange: "Trump wird Öl wichtiger sein als Indigene"

Native-Autor Tommy Orange: "Trump wird Öl wichtiger sein als Indigene"
Der US-Schriftsteller Tommy Orange über seine Romane „Dort Dort“ und „Verlorene Sterne“, über die Drogen-Klischeefalle und eine neue Welle des Interesses an Ureinwohner-Themen.

Es war ein veritabler Überraschungserfolg, als Tommy Orange 2018 mit seinem Debütroman „Dort Dort“ etwas tat, was bisher noch selten gemacht wurde: Er erzählte von Native Americans der Jetztzeit, die in einer Stadt, nicht in einem Reservat leben. „Das betrifft 80 Prozent aller Natives heute“, erzählt er, „das ergibt eine Menge unerzählter Geschichten." Davon hat er reichlich gehört bei seiner Arbeit in einem Gemeindezentrum in Oakland.  Einige flossen dabei in die vielen Perspektiven von „Dort Dort“, die schließlich in einer Schießerei bei einem Powwow im Sportstadion kulminieren. Orvil Redfeather, der mit einem Tanz in entsprechender Tracht gerade damit begonnen hat, sich an seine Ureinwohner-Identität heranzutasten, wird von den Kugeln getroffen. Am Ende des Romans ist nicht klar, ob der Teenager überleben wird. 

Er überlebt. Das ist die gute Nachricht in Oranges neuem Buch „Verlorene Sterne“, das zu einem Großteil eine Fortsetzung von „Dort Dort“ ist. Die Entstehungsgeschichte des Romans ist selbst für Orange ein wenig mysteriös. „Das Buch war noch nicht einmal erschienen, ich musste vorab 5000 Stück in einem Lager signieren und da lief eine Playlist, die auf Spotify vom Verlag als Marketingaktion zusammengestellt worden war. Mit ,There There‘ von Radiohead als Ausgangssong - und dann kam das Lied „Wandering Star“ von  Portishead. In dem Moment wusste ich, ich mache ein Sequel mit genau diesem Titel.“ 

Kommentare