Reiseführer mit Musik bis zu Celentano in die Via Gluck
Könnte ja sein, dass noch ein Musiker den Literatur-Nobelpreis bekommt. Aber Fabrizio De André, herausragend unter den Cantautori, ist schon tot, Dalla ebenfalls, und Al Bano („Felizità“) wird’s eher nicht werden. Lucio Battistis Liedtexter Giulio Rapetti ist 85, Francesco De Gregori, dessen Held Bob Dylan ist, 71.
Nr. 14
Im Buch „Azzurro“ geht es um die Musik, die Italien ausmacht. AUCH ausmacht. 100 Lieder und ihre Geschichten als Weggefährte nach Rom, Rimini, Bologna, Neapel – und in die Via Gluck in Mailand, wo Adriano Celentano - Foto oben - vor 84 Jahren auf Nr. 14 in Armut geboren wurde. Darüber hat er – und das findet nicht nur der Musikjournalist Eric Pfeil – das schönste Lied der Welt komponiert. Übers Weggehen und Wiederkommen, über Teer und Beton und das fehlende Gras.
Sehnsuchtsmusik, die manchmal schon beim Lesen erklingt. Es geht gar nicht anders als mit diesem Reiseführer vor dem Plattenspieler zu sitzen.
Eric Pfeil:
„Azzurro“
Kiepenheuer & Witsch.
368 Seiten.
14,40 Euro
LURIER-Wertung: ****
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