Liza Cody: Mit einem Knutschfleck fängt der Krimi an

Liza Cody
Die Heldinnen der 77-jährigen Engländerin scheitern, aber sie scheitern mit Humor

Es könnten durchaus mehr sein, die sich freuen, wenn Neues von der Engländerin Liza Cody erscheint. Ihre „Heldinnen“ haben trotz ihres Scheiterns Humor und sind so, dass man ihnen gern die Schulter zum Anlehnen leihen würde.

Pfeifchen

Liza Cody, mittlerweile 77 Jahre alt geworden, wiederholt sich nie. Sie hatte schon eine Wrestlerin (Eva), eine Obdachlose („Lady Bag“), eine Sängerin („Ballade einer vergessenen Toten“) ... und jetzt eine junge Gärtnerin und Träumerin: Der fesche weißhaarige Mann, der sich an sie heranmacht, sie nach einem Drink in seiner Limousine mit Chauffeur nach Hause bringt, während der Fahrt ein Opiumpfeifchen mit ihr raucht – ist der Kerl überhaupt „echt“? Was will er von ihr? Ach so, einen Dachgarten soll sie gestalten. Und der Knutschfleck? Den hat sie sich ja wohl nicht selbst gemacht!

Kaum zu glauben: Daraus wird ein Krimi mit großen Hunden, durchgeschnittener Kehle und Ich-Findung. Bessere Unterhaltung gab’s diese Woche nicht.


Liza Cody:
„Milch oder Blut“
Übersetzt von
Martin
Grundmann.
Reihe Ariadne im Argument
Verlag.
350 Seiten.
22,60 Euro

KURIER-Wertung: **** und ein halber Stern

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