Ein Trauerspiel in Tracht mit Salzgurken und der ÖVP

Ein Trauerspiel in Tracht mit Salzgurken und der ÖVP
Peter Waldeck und sein Roman „Spaß und Schulden am Neustifter Kirtag“

Der Bundeskanzler hieß Sinowatz. ÖVPler lachten, man wird sich bald nicht einmal mehr die Sonne leisten können. Die Sonne über Neustift. Das ist jene Weingegend in Wien 19, die heute wegen des Kirtags berühmt ist. Da trägt Wien, das junge Wien, Dirndl und Lederhose und betrinkt sich.

Andere Welt

Peter Waldecks Roman spielt in den 1980ern, als der Kirtag ein Trauerspiel mit kandiertem Apfel und Funktionären der Volkspartei war. Schon bevor das Buch verkauft wurde, hieß es: Das wird lustig.

So etwas macht angst. Aber „Spaß und Schulden am Neustifter Kirtag“ ist erfreulicherweise nur lustig, wenn sich’s anbietet.

Waldeck bändigt ein Durcheinander aus Neureichen, Skinheads, Marienkäfer, verschwundenem Hund und Salzgurke. Wobei dem Salzgurkenmann das Geimpfte aufgeht (wie man in der 17 km entfernten anderen Welt der Simmeringer Hauptstraße sagt): Was dem alles am Kirtag ins Gurkenwasser geworfen wird! Während ein Zahnarzt versucht, in der Partei etwas zu werden ...

Peter
Waldeck:
„Spaß
und Schulden am  Neustifter
Kirtag“
Milena Verlag.
300 Seiten.
25 Euro

KURIER-Wertung: ****

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