Buchkritik: N.K. Jemisin und "Die Wächterinnen von New York"

Buchkritik: N.K. Jemisin und "Die Wächterinnen von New York"
Fantasy mit Geschöpfen von H.P. Lovecraft: Wenn Tentakel aus der Straße wachsen, hilft ein Regenschirm

Große Städte sind Lebewesen. Sie werden geboren, abgenabelt, reifen, können sterben. Soweit kann man sich’s gut vorstellen. Aber sie haben Feinde, und weil sie sich gegen Zerstörung schwer allein verteidigen können, suchen sie sich Wächter aus. Avatare, wenn man so will. New York hat fünf. Sie verkörpern die Stadtteile. Keine Götter, sondern halbwegs normale Menschen im Kampf mit dem Horror, der auch in Form von Rassismus auftreten kann.

Politisch

N.K. Jemisin ist eine große Nummer in der Fantasy-Literatur. Und ernstzunehmen, weil sie politisch ist. Es ist ein Statement, wenn es Geschöpfe H. P. Lovecrafts sind, die sich die Stadt nehmen wollen. Lovecraft war judenfeindlich, frauenfeindlich, dem Nationalsozialismus nahe.

New York gibt Energie. Dann kann sogar ein Regenschirm 25 Meter hohe Tentakel, die aus der Straße wachsen, abwehren. Man braucht halt mehr Fantasie als z.B. beim Lesen von George RR Martins "Lied von Eis und Feuer" (Game of Thrones).


N. K. Jemisin:
„Die
Wächterinnen von New York“
Übersetzt von Benjamin
Mildner.
Tropen Verlag.
544 Seiten.
25,95 Euro

KURIER-Wertung: ****

 

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