Buchkritik: Maja Lunde und "Die Letzten ihrer Art"

Buchkritik: Maja Lunde und "Die Letzten ihrer Art"
Bei den Urpferden fühlt sich die Norwegerin wohler als zuletzt beim Wasser.

Der dritter Beitrag von Maja Lunde - Bild oben - zum Klimaschutz und zur Artenvielfalt heißt "Die Letzten ihrer Art": Nach Bienen (=„Geschichte der Bienen“, gut) und Wasser („Geschichte des Wassers“, nicht gut) galoppieren Przewalski-Pferde durch die Jahrhunderte; und weil die Norwegerin die Menschen, die mit diesen Tieren zu tun haben, unverwechselbar macht, ist dieser Roman sogar der beste.

Drei Zeiten

Lunde hat sich dankenswerter Weise abgewöhnt, bei Sätzen zu verharren wie: „Und dann weinte ich. Dann weinte ich. Ich weinte um alles.“

Wie bei den Bienen verschränkt sie drei Zeitebenen, von denen jene in der Zukunft bleibenden Eindruck hinterlässt. Sie wechselt ins Zarenreich, als in der Mongolei die letzten Urpferde gefangen werden, um ihr Aussterben zu verhindern. Sie wechselt ins Jahr 1992, als Pferde ausgewildert werden. Die Nazifamilie Göring als „Aufputz“ zwischendurch wäre nicht notwendig gewesen.

Maja Lunde:
„Die Letzten ihrer Art“
Übersetzt von
Ursel Allenstein.
Verlag btb.
640 Seiten.
22,70 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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