Buchkritik: Luis Stabauer und "Brüchige Zeiten"
Die Mutter (Lehrerin) geht gegen Burschenschafter in der Regierung demonstrieren – der Sohn schließt sich Rechtsradikalen an. Die Mutter fürchtet ein Kippen in Europa – der Sohn arbeitet mit dem Bundeskanzler zusammen, der Österreich aus der EU führen und einen Staatenbund mit dem Osten (vielleicht auch mit Bayern) gründen will ...
Zu lieb
Luis Stabauer (Foto oben) greift Brisantes an. Er bringt Zeitgeschichte in die österreichische Literatur. Zuletzt hatte er sich mit dem NS-Arzt und Gerichtsgutachter Heinrich Gross beschäftigt („Die Weißen“).
Er packt halt zu viel hinein und zieht den Roman bis nach Barcelona und Heidelberg. Auch ist der Oberösterreicher gar zu lieb zu Mutter und Sohn und bringt sie nach Jahren zusammen. Das lässt er, auf Ideen kommen die Schriftsteller!, einen Fußballer von Bayern München arrangieren: Der Mann aus Kinshasa öffnet die Augen, dass die Identitären nicht zu den Guten gehören und auch nicht die schlagende Gothia und schon gar nicht der Kanzler. Ja eh.
Luis Stabauer: „Brüchige
Zeiten“
Hollitzer Verlag.
250 Seiten.
23 Euro
KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern
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