Buchkritik: Lisa McInerney aus Irland und "Blutwunder"

Buchkritik: Lisa McInerney aus Irland und "Blutwunder"
Wenn das Leben nur Zitronen hat, ist es besser, man macht daraus Gin Tonic.

Es geht weiter. In der traurigen irischen Kriminalkomödie „Glorreiche Ketzereien“ (2018) hat der junge Ryan vorgeführt bekommen, dass das Leben für ihn vor allem Zitronen bereit hält. Sein Vater, einem Gangsterboss zu Diensten, hat ihm sogar das Klavier weggenommen, weil die Frau vom Boss eines haben wollte. Ryan hätte also das Beste aus den Zitronen machen sollen. Einen Gin Tonic oder zwei.

Die besten Jahre

Aber nein, Ryan will in der Fortsetzung „Blutwunder“ seine Heimatstadt Cork mit 200.000 Ecstasy-Tabletten versorgen, echt italienischen, und das geht schief. Wer einen Krimi lesen will, hat hier wenig verloren. Es geht um den frechen Sound von Lisa McInerney und Übersetzer Löcher-Lawrence – der so klingt wie Ryans Ex-Freundin: „Weißt du, was wirklich weh tut? Zu begreifen, dass ich sechs meiner besten Jahre damit zugebracht habe, mit einem verdammten Wahnsinnigen zu schlafen.“

 

Lisa
McInerney:
Blutwunder
Übersetzt von Werner Löcher-Lawrence.
Liebeskind
Verlag.
352 Seiten.
22,70 Euro.

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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