Asterix geht 2021 auf eine "lange Reise" - aber wohin?

Asterix geht 2021 auf eine "lange Reise" - aber wohin?
Erste Hinweise auf den Schauplatz des 39. Bandes der französischen Comicreihe. Traditionelle Spekulationen beginnen.

„Los, zieh deinen Hinkelstein!“ sagt Asterix. „Spinnst du? Damit dein Cäsar ihn weghaut!“ sagt Obelix.

Dieser Dialog zwischen den beiden Galliern entspinnt sich bei einem Schachspiel, zu sehen auf einer kürzlich veröffentlichten Teaser-Seite, die Appetit auf den 39. „Asterix“-Band machen soll, der am 21. Oktober erscheint.

In der Fangemeinde dienen Appetithappen wie diese stets zu Spekulationen, wohin die Reise diesmal gehen soll. Und laut Text soll es eine „lange Reise“ werden. Ein alter Freund des Druiden Miraculix braucht offenbar akute Hilfe. Weil aber weder Signal noch Whatsapp im Jahre 50 v. Chr. verfügbar sind, erhält Miraculix den Hilferuf via Gedankenübertragung. Er wird jäh aus einem Traum gerissen und brüllt den Namen des Freundes. Zu lesen ist aber nur "C ...... E". Denn um nicht zu viel zu verraten, legte der Verlag der deutschsprachigen Ausgabe, Egmont Ehapa Media, ein Schild mit dem Wort „VERTRAULICH“ darüber.

Asterix geht 2021 auf eine "lange Reise" - aber wohin?

Neue Bilder aus dem gallischen Dorf, die Rätsel zur Handlung des nächsten „Asterix“ aufgeben sollen

Fans der Comicreihe „Tim und Struppi“ dürfte diese Szene bekannt vorkommen. Das Abenteuer „Tim in Tibet“ aus dem Jahr 1959 beginnt ähnlich. Tim ist ebenfalls bei einer Schachpartie eingeschlafen, plötzlich wacht er auf und schreit den Namen seines chinesischen Freundes „Tschang“. Dieser wird nach einem Flugzeugabsturz im Himalaja vermisst.

Der markante Querverweis könnte lediglich eine emotionale Reminiszenz an den belgischen Zeichner Hergé sein, der mit Asterix-Miterfinder Albert Uderzo befreundet war. Aber es ist naheliegend, dass das Zitat von Gewicht für die neue Story ist. Eine Reise in den Fernen Osten wäre ein Novum. Asterix und Obelix haben es bisher in Asien – wie Alexander der Große – bis Indien geschafft.

Reich der Mitte

Ein weiteres Indiz könnte der derzeit in Produktion befindliche fünfte Realfilm zur Asterix-Reihe sein. Der Titel lautet „L'Empire Du Milieu“ (übersetzt „Das Reich der Mitte“). Auch die rosa Wolken am Ende der Seite könnte man deuten. Brechen die Gallier etwa in ein „Land der Morgenröte“ auf? Im Interview mit Journal du Dimanche meinte Asterix-Autor Jean-Yves Ferri: „Wir können sagen, dass dieses Land heute als solches nicht existiert.“ Tibet, als autonomes chinesisches Gebiet, wäre also eine Möglichkeit.

"Diese Reise wird eine Gelegenheit sein, die Erzählung leicht zu verändern", sagte Ferri zudem. "Jedes Album ist ein kleiner Schritt, um etwas Neues zu bringen. Und Obelix setzt seine langsame psychologische Entwicklung fort ..."

Länder-Klischees werden komplizierter

Die Arbeit an den Comics, die er seit 2013 mit Zeichner Didier Conrad produziert, sei jedenfalls komplizierter geworden. Man könne nicht mehr so leicht mit Klischees über Länder spielen, sagt Ferri. "Heutzutage braucht man fast ein Wörterbuch auf dem Schreibtisch, um zu wissen, worüber man Witze machen darf und worüber nicht." Dabei sei das Spiel mit Klischees "Teil des Codes von Asterix", fügte er hinzu. "Aber es macht mir nichts aus, ein bisschen davon abzuweichen. Ich habe das Glück, dass mein persönlicher Humor mich nicht zu allzu frontalen Karikaturen verleitet."

FRANCE-CARTOON-ASTERIX

Texter Jean-Yves Ferri (li.) und Zeichner Didier Conrad arbeiten an ihrem fünften "Asterix"-Band

Keine Corona-Anspielungen

Der Band ist das letzte Abenteuer, das der im Vorjahr verstorbene Uderzo noch selbst abgesegnet hat. Um die Corona-Pandemie wird es dabei nicht gehen. „Die Epidemie ist ein trauriges Thema, voller Ängste“, sagt Ferri. „Es ist besser, über etwas anderes zu lachen und zu hoffen, dass sich das Blatt endlich gewendet hat, wenn das Album herauskommt.“

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