Hass und Vergebung: Die Mutter eines ermordeten Journalisten trifft einen der IS-Täter

Diane Foley, the mother of James Foley, a US journalist slain by Islamic State militants, stands outside the Alexandria federal court house during the trial of IS member El Shafee Elsheikh, the "Beatle" in Alexandria, Virginia, on March 30, 2022. - The first trial on US soil of an alleged major figure in the Islamic State (IS) group -- an accused member of the kidnap-and-murder cell known as the "Beatles" -- will begin in earnest Wednesday near Washington. (Photo by OLIVIER DOULIERY / AFP)
Mutter des von Islamisten ermordeten Journalisten James Foley beschreibt im Buch „American Mother“, wie sie einen der Mittäter im Gefängnis trifft - um ihm zu vergeben.

„Es besteht kein Grund für Sie, mir Vergebung anzubieten“, sagt er. Schließlich war er, Alexanda Kotey, in die Ermordung ihres Sohnes involviert. Hat dessen letzte, erzwungene Worte verfasst, die er verlesen musste, bevor die Islamisten den Journalisten James Foley köpften. Nun aber sitzt dessen Mutter, Diane Foley, ihm im Gefängnis gegenüber. Und versucht genau das: ihm zu vergeben.

„American Mother“ (Rowohlt), gemeinsam von Diane Foley und Bestsellerautor Colum McCann verfasst, erzählt eine schwierige, eine herzzerreißende Geschichte. Die grausame Ermordung des Journalisten im Jahr 2014 - ihm wurde der abgetrennte Kopf auf den Rücken gelegt, die Bilder wurden via Twitter verbreitet - sorgte für Entsetzen und Empörung. Weltweit, möchte man sagen, aber das stimmt nicht. Die Tat war einer jener Schlüsselmomente, die die Beziehung des sogenannten Westens zum sogenannten globalen Süden nachhaltig vergiftete.

Hass und Vergebung: Die Mutter eines ermordeten Journalisten trifft einen der IS-Täter

Colum McCann und Diane Foley.