Bruce Springsteen stellt seinen Film "Western Stars" vor

Bruce Springsteen
Die Rock-Ikone verbindet mit dem jüngsten Werk einen Konzertfilm mit "Meditationen" über amerikanische Charakterzüge

Als eine „13-Song-Meditation über den Kampf zwischen individueller Freiheit und Gemeinschaftsleben“ bezeichnete Bruce Springsteen sein Album „Western Stars“ bei der Premiere des gleichnamigen begleitenden Films in London: „Der amerikanische Charakter hat zwei Seiten. Die eine ist unbeständig, rastlos und eigenbrötlerisch, die andere ist kollektiv, gemeinschaftlich und auf der Suche nach Familie, Wurzeln und einem Heim, wo sich das Herz niederlassen kann. Diese beiden Seiten reiben sich im Alltagsleben der Amerikaner permanent aneinander.“

Darüber hat die 70-jährige Rock-Ikone die Songs von „Western Stars“ geschrieben. Der Film erweitert diese Meditation, zeigt die 13 Songs plus eine Coverversion von „Rhinestone Cowboy“ aufgenommen bei einem Konzert mit Orchester in einer Scheune auf der Springsteen-Ranch in New Jersey. Zwischen den einzelnen Songs rezitiert der „Born To Run“-Sänger kleine Essays über die Inspiration zu den Songs, während man ihn in Privataufnahmen etwa von der Hochzeitsreise mit seiner Frau Patti, oder in der Prärie im amerikanischen Westen sieht.


Die Idee zu dem Film entwickelte sich in der Zusammenarbeit mit Regisseur Thom Zimny über einen längeren Zeitraum. „Ich wusste, dass diese Songs, für die ich in andere Charaktere geschlüpft bin, sehr ungewöhnlich sind und ich damit nicht auf Tour gehen werde“, erklärte Springsteen. „Um sie den Leuten trotzdem näher zu bringen, hatten wir die Idee, sie am Dachboden unserer Scheune, der eine kuppelartige Holzstruktur mit wunderbarer Akustik ist, für ein paar Freunde live zu spielen und einen Konzertfilm zu machen. Dann kam die Idee, eine Doku dazu zu machen. Dafür interviewten wir die Musiker, mit denen ich vorher nicht zusammengearbeitet hatte. Aber die sagten nur, was für ein großartiger Typ ich bin, und was für eine große Ehre es ist, mit mir zu arbeiten. Das war’s dann mit dieser Idee. Ich habe deshalb überlegt, wie ich die Leute in das Innenleben dieser Songs hineinziehen kann, und dachte, ich stelle sie einfach vor. Eines Abends vor dem Fernseher habe ich dann meine Gedanken zu den einzelnen Songs aufgeschrieben. So hatten wir einen Text, zu dem wir Bilder finden mussten, was einen richtigen Film aus der Konzert-Doku gemacht hat.“

Bruce Springsteen, Thom Zimny

Regisseur Thom Zimny mit Bruce Springsteen

Der Starttermin des Films in Österreich steht noch nicht fest, der Soundtrack mit den Orchester-Live-Versionen von „Western Stars“ erscheint am 25. Oktober. Eine weitere Tour hat Springsteen in London auch angekündigt. „Ich muss ja Geld verdienen“, sagte er scherzhaft. Ernster fügte er hinzu, dass er sich mit 70 wieder sehr wohl mit seiner Karriere fühlt: „In diesem Alter reflektiert man über das Leben, was man gelernt hat, was nicht. Daraus ist mein Buch entstanden. Dadurch wiederum meine Show am Broadway und jetzt der Film. Ich mache Sachen, die ich noch nie gemacht habe, habe mich in den letzten fünf Jahren sehr inspiriert gefühlt. Und als nächstes könnte ich Astronaut werden, hahaha . . . .

Kommentare