Böhmermann mit EU-Lied: Comedian narrte alle
Er hat den Grimme-Preis und den Gram vieler Beobachter: Jan Böhmermann, selbsterklärter „Humorbotschafter Österreichs“, kannte das Ibiza-Video bereits vor dessen Veröffentlichung (er replizierte darauf im April in seiner Dankesrede für die ROMY) und schlägt seither daraus Profit. Zuletzt Mittwochabend.
Denn um 20.15 endete sein Countdown auf www.dotheyknowitseurope.eu. Auf diesen hatte er via Twitter mit „Diese Woche haben wir sogar ein kleines Special vorbereitet!!!“ hingewiesen.
Das Special wollten so viele Menschen sehen, dass der Server wenige Minuten vor Countdown-Ende zusammenbrach und nicht mehr erreichbar war.
"Alone we are alone"
Die Auflösung, womit der deutsche Satiriker die österreichische Innenpolitik erneut erschüttern wollte, ist vergleichsweise banal: Böhmermann kreierte die „ Comedians for world peace“ (Satiriker für Weltfrieden), die den Song „Do they know it’s europe“ präsentierten – mit dem mitreißenden Refrain „Alone we are Alone“ (Alleine sind wir alleine).
Im 4:54 Minuten langen Video singen Comedians vielsprachig über europäische Klischees und Ländercharakteristika: Über Tulpen und Cannabis aus den Niederlanden, Nokia, das nicht mehr verbinde, aus Finnland; Balaton, Gulasch und Fußballer Dardai aus Ungarn, Kitzbühel, Opernball und Inspektor Rex aus Österreich (gesungen von dem "Willkommen Österreich"-Comedian Peter Klien vom ORF) oder Ziegen, Marder und Leoparden (wie im Staatswappen) aus Kroatien oder über den langjährigen Präsidenten (Urho) Kekkonen aus Finnland.
Donnerstag Abend findet die reguläre Satireshow von Böhmermann statt. „Das 'Special' wird im Rahmen der Show sowie Online stattfinden und hat nichts mit Herrn Strache zu tun“, teilte das ZDF mit. Die Show ist ab 22.15 Uhr auf ZDFneo zu sehen, online ab 20.15 Uhr abrufbar.
Hier geht es zum Video.
Zeitgleich zur Präsentation des Liedes waren Christoph Schwarz, Chef der Wien-Chronik beim KURIER, sowie Fotograf Jürg Christandl für einen Lokalaugenschein in besagter Villa in Ibiza. Die Ergebnisse ihrer Recherche gibt es am Wochenende im KURIER nachzulesen.
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