Indigene Künstlerin Bobbi Lockyer: "Wir wollen nicht unter einem Baum gebären"

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Bobbi Lockyer setzt sich mit ihrer Kunst für die Rechte der indigenen Minderheit in Australien ein. Ihre Werke sind Teil des Fotofestivals La Gacilly Baden.

Bobbi Lockyer sticht ins Auge: Zum Interview kommt sie mit pinken Haaren und in bunter Kleidung. Farbe ist ihr Markenzeichen, auch das ihrer Kunst. Die indigene Fotografin, Malerin und Designerin aus Australien ist Teil des diesjährigen Fotofestivals La Gacilly-Baden. Ihr erster Eindruck von Österreich? „Ich liebe es. Es ist so farbenfroh.“

KURIER: Sie beschreiben sich selbst als Meerjungfrauen-Königin mit pinken Haaren. Was hat das mit Ihrer Kunst zu tun?

Bobbi Lockyer: Ich liebe Farben und muss sie in alles einbringen, was ich erschaffe – in meiner Fotografie, Malerei, Mode. Außerdem beschäftigt sich ein Teil meiner Arbeiten mit uns als Küstenvolk. Es geht um die Verbindung zum Ozean und die Verantwortung, mit dem Meer und seinen Lebewesen achtsam umzugehen.

Ein anderer Teil Ihrer Arbeiten dreht sich um „Birthing on Country“ – also traditionelle Geburten indigener Völker in Australien. Worum geht es da?

Viele denken, dass wir indigenen Frauen unsere Kinder unter einem Baum gebären wollen. Aber das ist es nicht. Uns ist es wichtig, Mütter, Schwestern, Großmütter bei der Geburt dabeizuhaben. Und dass Neugeborene als erstes mit der Erde unseres Landes in Berührung kommen. Das wird uns bei Geburten in Spitälern oft verwehrt.

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Bobbi Lockyer beschäftigt sich in ihren Bildern mit dem Thema Geburt.

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