Blut macht immer die gleichen Flecken

Malla Nunn
Malla Nunn schreibt Krimis über das südafrikanische Apartheidsystem.

Da liegt jemand blutüberströmt unter wilden Rosen, kalt ist ihm, aber seine Haut ist braun, nicht weiß. Der weiße Polizist verweigert ihm deshalb eine Wolldecke. Er sagt: "Das ist doch nicht für einen von denen gemacht!"

Cooper reißt ihm die Decke aus der Hand: "Blut ist Blut. Es macht die gleichen Flecken, egal wer blutet ..."

Keine Pistole

Auch Cooper ist Polizist, Detective Sergeant in Johannesburg, englischstämmig. Niemand darf erfahren, dass er mit einer Einheimischen eine Tochter hat. Wegen "unsittlicher Handlungen" würde er für Jahre ins Gefängnis kommen ... im südafrikanischen Apartheidsystem .

Jeder Roman der Krimiserie von Malla Nunn (geboren in Swasiland) ist ein neuer Höhepunkt. Man lernt viel und hat’s spannend. Coopers Kollege Shabalala ist Zulu, er darf deshalb als Waffe nur einen Holzprügel tragen. Shabalalas Sohn wird verdächtigt, einen Raubmord begangen zu haben. Die Zeiten sind finster, sogar wenn man viele Kerzen anzündet.

PS: Der nächste Krimi aus Südafrika erscheint am 1. Dezember bei Rowohlt _ "Die Straße ins Dunkel" von Paul Mendelson. Die Vergangenheit ist nicht vergangen. Von einer Gruppe weißer Polizisten, die mit einem Massaker an einer schwarzen Familie zu tun hatten, wird einer nach dem anderen umgebracht.


Malla Nunn:
„Zeit der Finsternis“
Übersetzt von Laudan & Szelinski.
Ariadne Krimi im Argument Verlag.
304 Seiten. 13,40 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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