Bitter, wie lustig der Kampf des kleinen Mannes ist
Es hat keinen Sinn, seinen Frust einfach nur rauszubrüllen." Das hat Severin Groebner in den letzten 20 Jahren als Kabarettist gelernt. Im Gegenteil: "Man muss ihn pflegen, den Frust." In seinem neuen Programm mit dem viel zu langen Titel "Vom kleinen Mann, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf g’schissen hat" macht er das am liebsten im Park. Wobei, das ist auch schon wieder das Problem. Besagtes Defäkieren sieht hier nämlich so aus, dass eben jener Park einem Einkaufszentrum weichen soll. Das tapfere Kabarettistlein begehrt auf – trifft (und spielt) auf seinem Weg durch die Instanzen die skurrilsten Gestalten. Prostituierte, auch Politiker – aber alles keine Stereo- sondern echte -Typen – bis hin zum Showdown mit dem personifizierten Großkapital, das dem Publikum (und dem kleinen Mann) erklärt, was es gern verdrängt. Das ist dann aber gar nicht mehr witzig, nur noch bitter. Und Spitzen-Kabarett.
KURIER-Wertung:
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