Bettye LaVette war in Wien in Hochform

Bettye LaVette war in Wien in Hochform
Mit Bettye LaVette war eine der ausdrucksstärksten und emotionalsten Stimmen im Soul-Zirkus am Samstag im Arkadenhof des Rathauses.

Eine Wahnsinnsstimme. Eine Soulröhre in Hochform. Jahrzehnte lang blieb sie ein Geheimtipp, ihre Songs "My Man - He's A Lovin' Man", "Let Me Down Easy", "Doin' The Best That I Can" kannten eher nur Insider, bis sie 2005 mit dem Album "I've Got My Own Hell To Raise" plötzlich in aller Munde war.

Soulblues-Shouting

Ihre aktuelle CD "The British Rock Songbook" (2010) sei ein "unerwarteter Erfolg nach 49 Jahren im Showbusiness", sagt die Amerikanerin aus Detroit und steigert sich hinein in George Harrisons "Isn't It A Pity", skelettiert den Song fast bis zur Unkenntlichkeit.

Ihr kehlig-raues Soulblues-Shouting passt ideal zu "It Ain't Easy", bei dem der Siedepunkt rasch erreicht ist. Beim zu Herzen gehenden "Souvenirs" aus dem Jahre 1972 sitzt sie am Bühnenboden, als wollte sie mit einem ihrer Songs sagen: "Somebody Pick Up My Pieces". Aber die Lady hat Power und Blues. Und in ihre A-Cappella-Zugabe mischt sich nur ein leises Donnergrollen vom Himmel.

KURIER-Wertung: ***** von *****

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