Beth Hart : Lächeln, bis das Lächeln zu spüren ist

Beth Hart live: Das Wiener Konzerthaus ist ausverkauft.
Konzert: Blues-Sängerin Beth Hart stellt Freitag im Wiener Konzerthaus ihre neue Platte vor.

Eine Stimme, die der von Janis Joplin ähnelt, Songs zwischen Blues, Soul und Jazz, und immer wieder diese tiefe Traurigkeit in der Intonation: In der Musik von Beth Hart schwingt ihr ganzes Leben mit – die bipolare Störung, der Kampf gegen Drogen und Alkoholsucht vor einigen Jahren, aber auch die Entschlossenheit, in all dem etwas Gutes zu finden.

Ganz bewusst, sagt die Amerikanerin, wollte sie sich für ihr jüngstes Album "Better Than Home" auch ans Klavier setzen und schreiben, wenn es ihr gut ging. "Ich nehme Medikamente gegen die bipolare Störung, und ich habe mit meinem Mann und so vielen liebevolle Leuten um mich herum, die beste Unterstützung", erklärt sie im Interview mit dem KURIER. "Aber das ist etwas, mit dem ich leben muss – es gibt keine Heilung. Es wird immer wieder auch dunkle Phasen geben."

Wie sie damit umgeht, beschreibt Beth Hart in dem Song "Might As Well Smile". "Heute Morgen ging es mir wieder schlecht. Aber dann habe ich mich dazu gezwungen, einen positiven Gedanken zu finden. Und der war: ,Ich bin dankbar dafür, dass ich am Leben bin!‘ Denn so kann sich diese Traurigkeit jeden Moment in Freude verwandeln. In dem Song sage ich: ,Auch wenn ich mich anfangs dazu zwingen muss, ich werde lächeln, bis ich das Lächeln in mir spüren kann.’"

Der Albumtitel "Better Than Home" bezieht sich auf das liebevolle Umfeld, in dem die 43-Jährige heute in Los Angeles lebt. "Als ich ein Kind war, hat mein Vater meine Mutter für eine andere Frau verlassen", erzählt sie. "Damit ist unsere Familie zusammengebrochen. Der Schulpsychologe sagte damals zu mir: ,Wenn du deinen Vater und das Zuhause, wie du es kanntest, so sehr vermisst, musst du eine eigene Familie finden.‘ Das habe ich getan – und es fühlt sich sehr gut an."

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