Best of Kabarett 2015: Unsere Highlights

Florian Scheuba "Bilanz mit Frisur"
Die witzigsten Programme des Jahres
  1. Die Premiere war noch ganz kurz vor Jahreswechsel, und die Begeisterung über das Solo so groß, dass „Bilanz mit Frisur“ – ein Rückblick auf 33 Jahre Satirearbeit von Florian Scheuba – prompt mit dem Österreichischen Kabarettpreis 2015 ausgezeichnet wurde. Scheuba „gelingt der schwierige Spagat zwischen bissiger Politsatire und Lachern“, schrieb die Kritik. Wir haben dabei erfahren, wie es ihm gelang, nicht nur Armin Assinger, sondern auch einen amtierenden Minister zu trösten, warum unsere Bundesregierung Österreicher für elf Mal so blöd hält wie Deutsche, wie Landeshauptleute eiskalt die Verfassung aushebeln, und was es auf sich hat mit der erschütternden Wahrheit über Wutbürger, den Herrgott von Wien und eine fragwürdige Frisur.
  2. Vermutlich weil ihm die Wurschtigkeit gegen den Strich geht, erhält Thomas Maurer den Deutschen Kleinkunstpreis 2016. Und für seine „pointierten Analysen und exakten Satiren über die Hintergründe gesellschaftlicher Übel und die Mechanismen der Macht“. Sein 15. Solo Der Tolerator, in dem er nach dem Unterschied zwischen Ertragen und Tolerieren fragt, bestätigte nur die Jury. Es „ist zu größeren Teilen atmosphärisch als tagespolitisch. Es bewegt sich irgendwo zwischen Mohammed-Karikaturen und H. C. Strache.“
  3. Gott und Söhne, ein Familienbetrieb. Verkauft wird seit Generationen nur eines: Glück. Vier Jahre nach ihrem Hit „Triest“ sind Thomas Stipsits & Manuel Rubey noch einmal gemeinsam auf die Bühne gegangen. Sie hetzen dort in einer Tour de Force durch eine skurril-tragikomische Geschichte und brillieren dabei in sketchartigen Szenen, in denen die sieben Todsünden komödiantisch thematisiert werden. Scheinbar spontan und improvisierend entwickelt das Duo den Plot der Szenen erst live – umwerfend komisch.

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