Beschissene Mütter, böse Väter: Neue Familienbilder in der Kunst

Beschissene Mütter, böse Väter: Neue Familienbilder in der Kunst
Dommuseum und Secession zeigen Darstellungen abseits des glücklichen Idylls

„Zeige deine Wunde“ hieß die Ausstellung, die das Wiener Dommuseum in der vergangenen Saison (2018/’19) zeigte. Nach dem fordernden Thema schien eine Gruppenschau mit Familien-Bildern, rechtzeitig zur Vorweihnachtszeit, als unkomplizierte Wahl. „Doch wie sich herausstellte, ist das Thema Familie noch heftiger“, sagt Johanna Schwanberg. Die Direktorin des Museums ist auch federführende Kuratorin der Ausstellung, die bis August 2020 neben dem Stephansdom zu sehen ist.

Wunden und Traumata, die oft über Generationen nicht verheilen, haben häufig ihren Ursprung innerhalb des Verbands von Müttern, Vätern und Kindern. Doch im Vergleich zu Literatur, Theater und Film hat die bildende Kunst relativ wenige Bilder und Motive parat, um diesem Umstand Ausdruck zu verleihen: Hier wirkt die Tradition repräsentativer Darstellungen von Herrscher- und Bürgerfamilien und die im Madonnen-Schema festgeschriebene Idylle zwischen Mutter und Kind bis heute nach.

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