Berliner Schaubühne fürchtet Insolvenz wegen Milliarden-Sparplan
Bereits 2025 könnte der renommierten Bühne das Geld ausgehen.
Die Berliner Schaubühne rechnet mit gravierenden Folgen des milliardenschweren Sparprogramms in der deutschen Hauptstadt. Die für das Theater vorgesehenen Kürzungen von 1,8 Millionen Euro griffen das Haus in seiner Substanz an, hieß es in einer Mitteilung. Zudem sollen Tarifaufwüchse in Höhe von 700.000 Euro nicht ausgeglichen werden, wie es hieß. „Das würde zu einer Insolvenz der Schaubühne bereits Ende 2025 führen.“
Zu vermeiden wäre die Insolvenz nur, „wenn die Schaubühne sich einem massiven Abbau- und Umbauprogramm unterzieht und damit das verliert, wofür sie in Berlin und überall auf der Welt steht“. Schon jetzt sei angesichts der Einsparzwänge als erste Notmaßnahme geplant, die kleine experimentelle Spielstätte Studio zu schließen.
„Der Senat schlägt ein neues Kapitel in der Stadtgeschichte auf, in dem durch die Schwerpunkte im Haushalt abzulesen ist, welchen Stellenwert die Kultur zukünftig in Berlin haben wird“, kritisierte der Künstlerische Leiter der Schaubühne, Thomas Ostermeier.
TV-Stars im Ensemble
Die Schaubühne wurde 1962 gegründet und gehört zu den bekanntesten Theatern Deutschlands. Seit 1999 wird sie von Ostermeier künstlerisch geleitet. Zum Ensemble gehören etwa Lars Eidinger und das langjährige Ermittlerduo des Dortmunder ARD-„Tatorts“, Anna Schudt und Jörg Hartmann. Nach Angaben des Theaters stehen jährlich mehr als 500 Vorstellungen in Berlin auf dem Spielplan sowie bis zu 100 Gastspielvorstellungen auf der gesamten Welt.
„Dieses umfangreiche Programm wäre nur noch über einen geringen Zeitraum aufrechtzuerhalten“, so die Schaubühne.
Berlins Kultur soll 130 Millionen einsparen
In Berlin müssen sich viele Kulturbetriebe kommendes Jahr auf erhebliche Einsparungen einstellen. Insgesamt sollen bei ihnen rund 130 Millionen Euro wegfallen, etwa 12 Prozent ihres Budgets. Grund dafür ist ein milliardenschweres Sparprogramm für den Landeshaushalt, das Vertreter der Regierungskoalition am Dienstag vorgestellt haben. Am Donnerstag diskutiert das Abgeordnetenhaus über die Pläne.Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, die Entscheidungen für den Kulturbereich schmerzten. „Wir müssen jetzt schauen, und das hoffe ich auch von den Häusern, auch im Gespräch mit unseren Kultureinrichtungen, wie wir es hinbekommen, dass hier noch wirtschaftlicher gearbeitet wird.“
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