Berlinale-Preise: Eine Wiener Schulklasse und die Lektionen einer Sängerin
Einige Preise von unabhängigen Berlinale-Jurys wurden bereits vergeben. Die ökumenische Jury und die Fipresci-Jury zeichneten den iranischen Wettbewerbsbeitrag „My Favourite Cake“ aus. Das Regieteam Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha konnte nach einem Ausreiseverbot durch die iranischen Machthaber nicht zur Berlinale kommen. Der Film mit Lily Farhadpour und Esmail Mehrabi erzählt vor dem Hintergrund einer im Alter gefundenen Liebe von persönlichem Widerstand und Zivilcourage in Teheran.
Die ukrainische Doku „Intercepted“ von Oksana Karpovych, in der auf der Tonspur Telefonate russischer Täter mit ihren Familien zu hören sind, während man Bilder von zerstörten ukrainischen Wohnhäusern sieht, erhielt zudem von der ökumenischen Jury eine lobende Erwähnung.
Ein Teddy Award für beste Doku ging an „Teaches of Peaches“, einem Film über die Sängerin Merrill Nisker von dem Vorarlberger Regisseur Philipp Fussenegger, gemeinsam mit Judy Landkammer.
Der Friedensfilmpreis wurde an die Wiener Regisseurin Ruth Beckermann für ihr Schulklassenporträt „Favoriten“ verliehen. Das Flüchtlingsdrama „The Stranger's Case“ des US- Regisseurs und Aktivisten Brandt Andersen erhielt den Amnesty International Filmpreis. Aus Sicht der Jury berührt der Film auf allen Ebenen. Andersen spendete die 5000 Euro Preisgeld umgehend für die Flüchtlingshilfe. Zudem appellierte er an die politische Führung in Deutschland, zu ihrer beispielhaften Rolle in der Flüchtlingspolitik zurückzukehren.
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