Filmkritik "Berlin Nobody": Radikales Opfer für die Umwelt

Filmkritik "Berlin Nobody": Radikales Opfer für die Umwelt
Die Verfilmung des Sektenthriller-Bestsellers "Tokyo Nobody" von Jordan Scott enttäuscht.

Von Gabriele Flossmann

Scott ist – wenn man den Namen Ridley voranstellt – ohne Zweifel ein großer Name in Hollywood. Die Karriere seiner Kinder ist hingegen bislang überschaubar. Tochter Jordan Scott hat für ihre zweite Regie-Arbeit die Handlung des Romans „Tokyo Nobody“ von Nicholas Hogg nach Berlin verlegt. Dort lebt Ben Monroe, ein Sozialpsychologe aus den USA, der sich mit dem Phänomen Massenselbstmord befasst. Bald betrifft ihn dieses Thema auch persönlich, als nach der Trennung von seiner Frau die Teenager-Tochter zu ihm zieht. Sie schließt sich einer Sekte an, die für die Rettung der Umwelt zu „radikalen Opfern“ bereit ist.

Wie eine Parodie

Bei Recherchen für ein Buch kommt Ben Monroe zum Tatort eines kollektiven Sekten-Selbstmords. Leider hält der Thrill dieser Filmsequenz nicht lange an. Gegen Ende folgt zwar noch eine überraschende Wendung, aber die Logik der Handlung dazwischen erschließt sich nicht. Auch Eric Bana wirkt so, als hätte man ihm das Drehbuch nicht erklärt. Sophie Rois als Sektenführerin gleicht einer Parodie.

Info: Berlin Nobody. USA/D 2024. 94 Min. Von Jordan Scott. Mit Eric Bana, Sadie Sink, Sophie Rois, Jonas Dassler

Kommentare