Bausünde. Häusern nachträglich Hüte aufzusetzen, geht oft schief. Was der Blick auf viele Dachausbauten in Wien bestätigt. Warum diese Aufbauten wie Wimmerln auf die historische Bausubstanz aufgepfropft werden, ist nicht zu verstehen.
Am Karmelitermarkt entpuppt sich ein überdimensionaler Glaskobel mit Gold-Protz auf dem Dach eines Jugendstilhauses als Beleidigung für sensible Ästheten.
Optik egal?
Schon der Denkmalschutz ist in Österreich bekanntlich ein zahnloses Krokodil. Aber wo bleibt das Stadtplanungsamt, wenn man es einmal braucht? Aber da hieß es schon vor Jahren, man wolle gezielt Kontraste erzeugen.
Unpassende Dachaufbauten werden oft genehmigt, weil man sie ja angeblich „von der Straße aus nicht sieht“. Eine Ausrede. Durch ein Krapferl, rücksichtslos auf die historische Bausubstanz drauf gesetzt, wurde das Haus in der City Am Hof 11 („Zur goldenen Kugel“) hässlich. Hier ist das Penthouse ein Sündenfall im Stadtbild.
Kommentare