Bau der Budapester Nationalgalerie gestoppt

Bau der Budapester Nationalgalerie gestoppt
Wegen Umweltbedenken legte der grüne Bürgermeister Gergely Karácsony das Renommierprojekt im Budapestser Stadtwäldchen auf Eis.

Es sollte ein modernes neues Museumszentrum werden und die Schätze der Budapester Nationalgalerie sowie des Budapester Ludwig Museums unter einem Dach - oder eigentlich vielen Dächern - vereinen. Doch wie das Art Newspaper berichtet, hat der im Oktober gewählte Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony  das Projekt nun auf Eis gelegt. Er gibt damit einem seit langem anhaltenden Widerstand gegen die Verbauung des so genannten Budapester Stadtwäldchens (Varosliget) nach.

Die Neugestaltung des Park-Areals ist eines der größten Kulturbauprojekte Europas und ein Renommierprojekt der Regierung von Premier Viktor Orbán. Sie dauert seit 2011 an. In der Bevölkerung gibt es allerdings seit langem Widerstand gegen die Umgestaltung der Flächen, die auch ein "Haus der ungarischen Musik" und ein "Haus der ungarischen Innovation" beherbergen werden. Die neue Nationalgalerie, geplant vom japanischen Architekturbüro Sanaa, hätte ein Highlight des Parcours werden sollen. Bestände der derzeitigen Nationalgalerie im Budapester Burgpalast, die aus der Zeit nach 1800 stammen, sollten dort gemeinsam mit moderner und zeitgenössischer Kunst aus dem Ludwig-Museum zu sehen sein.

Doch mit dem Argument, dass mit den wenigen Grünflächen der Stadt sorgsam umgegangen werden müsse, hat der grüne Bürgermeister Karácsony alle noch nicht begonnen Bauten im Park gestoppt. Damit ist das von der Zentralregierung finanzierte Projekt zwar nicht ganz vom Tisch, doch es hängt in der Luft. Wie die ungarische Regierung gegenüber dem Art Newspaper bekannte, wolle man keine Entscheidung gegen die Budapester Bevölkerung treffen, man hoffe aber auf einen "normalen Dialog im Geiste der Partnerschaft". Befürworter des Projekts beteuern, dass für das Museum keine zusätzlichen Grünflächen verbaut würden und der Park sogar solche hinzugewinnen würde. Kritiker bestreiten das.

 

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