Ein ganz normaler Liederabend also? Nein, denn es gibt auch die Videoinstallation von Adam Dudek und natürlich Konieczny, der für szenische Interventionen sorgen wird. „Aber nur sehr minimalistisch“, wie der Opernstar im KURIER-Gespräch meint. „Mich hat die Pandemie sehr getroffen, als Mensch und als Künstler. Plötzlich waren alle Vorstellungen, auch jene an meiner so geliebten Wiener Staatsoper weg. Die New Yorker Met, Bayreuth – nichts ging mehr. Und ich bin wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen in ein tiefes Loch gefallen. Eines Tages aber habe ich mir gedacht: Mach das Beste daraus! Lerne, studiere, stelle ein eigenes Programm zusammen. Das Ergebnis ist eben diese ‚Apokalypse‘.“
Konieczny weiter: „Es war immer ein Traum von mir, die ‚Kindertotenlieder‘ zu singen. Ich habe sie mit einigen Mitgliedern der Wiener Philharmoniker einstudiert. Und Aleksander Nowak habe ich gebeten, etwas dazu Passendes zu vertonen. ‚Apokalypse‘ war übrigens der logische Titel. Denn die Pandemie war und ist leider immer noch für uns alle eine Art Apokalypse. Keiner wusste oder weiß, wie es weitergehen kann. Immerhin können wir jetzt wieder spielen. Vor Publikum! Hoffentlich bleibt das auch in Zukunft so.“
Doch welche Partien kommen für Konieczny auf den internationalen Opernbühnen? „Ich bleibe meinem Repertoire treu. Auch in Wien, wohin ich nächstes Jahr zurückkehren werde. Also der Wotan in Wagners ‚Ring‘ wird bleiben, der ‚Fliegende Holländer‘, Hindemiths ‚Cardillac‘ oder der Danton in Gottfried von Einems ‚Dantons Tod‘ – ich liebe ja düstere Partien und Antihelden.“
Doch der einstige Schauspieler („Das war ja mein erster Beruf.“) und nunmehrige Opernstar erweitert sein Arbeitsgebiet. „Ich plane für 2023 ein Opernfestival in Danzig mit Schwerpunkt auf Richard Wagner. Da möchte ich mich erstmals als Intendant beweisen. Aber ich bin zuversichtlich, denn ich bin wie ein Pitbull, der sich immer durchbeißt.“Peter Jarolin
Kommentare