Die gebürtige Römerin, die mit Fortüne die Salzburger Pfingstfestpiele leitet und ab 2023 auch die Oper in Monte-Carlo, demonstriert bei der Premiere von Gioachino Rossinis „Il Turco in Italia“ (Reprisen am 5. u. 7.7.) ihre Superklasse. Jean-Louis Grinda setzt die vertrackte Geschichte um die verheiratete Fiorilla, die in den Bann eines Türken gerät, als köstlichen Schwank in Szene, Animations-Videos vom feuerspeienden Vesuv inklusive.
Eine Glanzrolle für La Bartoli. Die lässt die Koloraturen mit ihrem wunderbaren Mezzo-Sopran perlen, ist Diva und Komödiantin zugleich. Was für eine Sängerin, was für ein Timbre, welche Kunst der raffinierten Gestaltung! Ihre unvergleichliche Stimme brilliert in einem exzellenten Ensemble. Ildebrando D’Arcangelo ist ihr als Türke Selim ein ebenbürtiges Gegenüber, fulminant intoniert er mit seinem geschmeidigen, sonoren Bariton.
Nicola Alaimo punktet in der Rolle von Fiorillas Ehemann Geronio als veritabler Vollblutkomödiant mit seinem klug geführten Bariton. Auch die Nebenrollen sind exzellent besetzt: Giovanni Romeo als Dichter und Josè Maria Lo Monaco als Zaida. Barry Banks ist ein formidabler Rossini-Tenor.
David Astorga komplettiert achtbar als Albazar. Gianluca Capuano liefert mit seinen Originalklängern, Les Musiciens du Prince - Monaco, einen sehr feinen, erfrischenden Rossini-Sound, besonders charmant das Naturhorn. Spielfreudig der Chor der Oper Monte-Carlo.
Auch die monegassischen Gäste Fürst Albert und seine Schwester Caroline wurden am Ende vor den Vorhang geholt.
Kommentare