Barlach will Suhrkamp AG verhindern

Ein Mann in Anzug sitzt an einem Tisch mit Brille in der Hand.
Die Anwälte meinen, eine Zustimmung der Stiftung verstoße gegen "gesellschaftsrechtliche Treuepflichten".

Der erbitterte Kampf um die Zukunft des traditionsreichen Suhrkamp Verlags ist am Donnerstag beim Landgericht Frankfurt in eine weitere Runde gegangen. Hans Barlach will als Minderheitsgesellschafter dem Mehrheitseigentümer, der Familienstiftung unter Verlagschefin Ulla Unseld-Berkewicz, die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft untersagen lassen. Der Stiftung soll per Eilantrag verboten werden, auf der Gläubigerversammlung für den Sanierungsplan zu stimmen.

Am Mittwoch hatte das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg den Insolvenzplan für den traditionsreichen Verlag zugelassen. Damit wird der Verlag von einer Kommandit- in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Barlach, der mit der Verlagschefin seit Jahren zerstritten ist, verliert damit weitreichende Mitspracherechte. Die Familienstiftung von Unseld-Berkewicz hält 61 Prozent, Barlach gehören 39 Prozent. Suhrkamp ist 2010 von Frankfurt nach Berlin gezogen.

Die Barlach-Anwälte argumentieren, eine Zustimmung der Familienstiftung verstoße gegen "die gesellschaftsrechtlichen Treuepflichten". Außerdem falle bei einer Aktiengesellschaft eine zusätzliche Steuerlast von jeweils zwei Millionen Euro für jeden der bisherigen Gesellschafter an. Die Richter wollten voraussichtlich noch am Donnerstag eine Entscheidung treffen.

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